Dienstag, 12. Juni 2012

Hüter des Uhrwerks

Folgendes Buch habe ich bei einer Leserunde entdeckt und es hat mich gleich mit seiner spannenden Geschichte gefesselt. Es ist der erste Roman von Ingrid Pointecker, geboren 1986, die in Wien lebt und studiert. Und hier zum Inhalt:

 Die Vergangenheit ist vergessen. Die Zeitrechnung, wie wir sie kennen, hat einfach aufgehört und die Menschen der Zukunft können sich nicht an sie erinnern. Nur einige wenige Auserwählte - die Meisterhüter - haben Zugang zu dieser Information. Sie haben besondere Fähigkeiten und alle sieben Jahre bekommen sie für kurze Zeit durch das große und scheinbar alles bestimmende Uhrwerk Zugang zu den großen Wegsteinen, die das gesammelte Wissen der Vergangenheit enthalten. Ein Teil dieses Wissens geben sie anschließend an das gemeine Volk weiter. Als Hüter wird man im Laufe seines Lebens auf der Stirn mit einem Zahnrad gekennzeichnet; in seltenen Fällen auch schon ab der Geburt. Ein Großteil dieser "Gezeichneten" begibt sich dann unter die Fittiche eines Meisterhüters und lernt bei diesem. In manchen Teilen des Landes jedoch werden die weniger Glücklichen mit diesem Zeichen gefürchtet, gehasst und aus Angst getötet.

Darmandres ist einer der zwölf Meisterhüter. Er ist nicht nur der Jüngste, sondern auch einer der Vielversprechendsten unter ihnen. Demnächst soll er beim großen Treffen am Wegstein eine weitere Schülerin dazubekommen: Saya. Sie ist eine der wenigen Hüter von Geburt an und befindet sich ganz allein auf dem Weg zu dem Treffen. Dort angekommen wird sie von Wheni, einer Sängerin, die Darmandres begleitet und beschützt, freundlich aufgenommen, findet sich dann aber schnell in einem beängstigenden, neuen Leben wieder. Ihre Mitschülerin Fyora verachtet sie und nur ein geheimnisvoller und attraktiver Fremder wagt es zunächst, mit ihr innerhalb des Lagers zu sprechen. Als sich dann die Meisterhüter in den großen Wegstein begeben, kommt es zu einem furchtbaren Ereignis. Wird Saya sich als angehende Hüterin bewähren können? Und wird sie den geheimnisvollen Fremden mit den wunderschönen Augen wiedertreffen?

Ingrid Pointeckers Debüt ist der erste Band einer Fantasyreihe. Es besticht durch seine liebevoll gezeichneten Charaktere und durch seinen schönen und flüssigen Erzählstil. Ehe ich mich versah, war ich bereits am Ende des Buches angekommen, bepackt mit vielen offenen Fragen und dem Bedürfnis, unbedingt den nächsten Band anschließen zu lassen, in dem ich hoffentlich mehr darüber erfahren werde, warum die Welt sich so verändert hat. Obwohl bereits im ersten Band erklärt wird, dass das Leben, wie wir es kennen, nicht mit einer Katastrophe geendet hat, gibt es doch Hinweise im Buch, die darauf schließen lassen, dass der Mensch nicht ganz unschuldig an der nunmehr herrschenden, mittelalterlichen Realität ist.
Das Buch basiert auf einer wirklich tollen Idee und war durchweg spannend. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

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