Samstag, 17. November 2012

Die Wunschmaschine - Im Zeichen der grünen Sonne

Es sind Sommerferien und Tom ist mächtig stinkig, weil seine Eltern ihn erneut bei seiner diktatorischen Oma abgesetzt haben. Sein einziger Lichtblick ist der geniale und innovative Laptop, den seine Eltern ihm als Trostpflaster geschenkt haben. Auch Alex und Myriam, genannt Möhre, sind enttäuscht, weil das Geld ihrer alleinerziehenden Mutter nicht für eine Urlaubsreise reicht. Lediglich die hochintelligente Pit tangieren die Ferien irgendwie überhaupt nicht, sondern sie geht wie gewohnt auf wissenschaftliche Entdeckungstour. Der Zufall will es, dass diese vier unterschiedlichen Kinder aufeinandertreffen und eine geheimnisvolle Holztür entdecken. Nachdem ihre Abenteuerlust geweckt ist, folgen sie einer endlosen Treppe bis hin zu einer riesigen Fabrikhalle, wo sie die Bekanntschaft des merkwürdigen Professor Aurelius machen. Ab hier beginnt für die vier Kinder ein fantastisches Abenteuer an fernen Orten, begleitet von einem sprechenden Schiff und beschützt von einem geheimnisvollen Fremden. Eine große und verantwortungsvolle Aufgabe liegt vor ihnen. Werden sie ihre Bestimmung erfüllen können?

Der Schreibstil von Alexander Rothe ist leicht und gut zu lesen. Er verleiht seinen Protagonisten eine glaubwürdige, jugendlich-aktuelle Sprache, die weder gekünstelt noch verstellt erscheint. Eben genau so wie die Kinder von heute auch sprechen und nicht, wie ein Erwachsener denkt, dass sie reden. Gelegentlich bedient er sich einer leisen Ironie, die mir persönlich unheimlich zusagt, jedoch vielleicht von der angestrebten Zielgruppe nicht immer erfasst wird. Das dürfte dem Lesevergnügen der Kinder aber keinen Abbruch tun, sondern sollte lediglich ein Anreiz auch für ältere sein, dieses Buch zu lesen.

Die vier Kinder Tom, Alex, Möhre und Pit könnten unterschiedlicher nicht sein. Tom ist der absolute Technik-Freak, während Alex sich für die Reinkarnation von Indiana Jones hält. Er liebt Exkursionen in der Wildnis, nur wenn Wasser ins Spiel kommt, stößt er an seine Grenzen. Seine Schwester Möhre ist der Traum aller Jungs in der Schule und das ist ihr durchaus bewußt. Doch manchmal kann eine solche Beliebtheit auch zur Belastung werden. Darüber braucht sich Pit keine Sorgen zu machen. Sie ist das optische Gegenteil von Möhre, dafür aber mit einem Verstand, der seinesgleichen sucht, beglückt und nur in Begleitung ihrer altmodischen Kamera anzutreffen. Die vier erkennen schnell, dass der äußere Schein trügen kann und das ein jeder sein Päckchen mit sich herumträgt. Schnell lassen sie ihre Verschiedenheit hinter sich und gehen ihre Aufgabe als Team an.

Schön fand ich auch, die vielen lehrreichen Erklärungen im Buch, die nie aufdringlich wirkten und so ganz spielerisch neben dem Lesevergnügen auch noch Wissen vermittelt haben. Aber auch Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Toleranz sind in dem Roman thematisiert und begleiten neben vielen humorvollen Einlagen den Leser.

Aufgepeppt wird das Buch durch herrliche Comicillustrationen aus der Feder des Autors, die seinem Buch etwas Besonderes mit Wiedererkennungswert verleihen.

Der im Baumhaus erschienene Roman "Die Wunschmaschine - Im Zeichen der grünen Sonne" ist der Auftakt einer Jugendabenteuerbuchreihe, den ich ausgesprochen spannend und unterhaltsam fand. Ihre Suche führt die Kinder im nächsten Band nach Portugal und ich bin schon sehr neugierig, wie es dort weitergeht.

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