"Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des
Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum
scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig
und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche
Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder
darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf
auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander
schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben
sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus
und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre
Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen
droht." (Quelle: Ullstein Verlag)
Meine Meinung:
Ein geheimnisvoller Zirkus taucht unangekündigt in einer Stadt auf,
denn seine Route ist nicht vorhersehbar. Die Karten sind schnell
ausverkauft; die Vorstellung ist magisch und findet nur nachts statt.
1873 arbeitet hier der Zauberer Prospero und zieht das Publikum in
seinen Bann.
Im Februar wird er von einem Anwalt aufgesucht, der ihm
seine Tochter Celia überbringt. Ihre Mutter ist gestorben. Zufällig
entdeckt Prospero, dass Celia ebenso wie er magische Kräfte hat. Er
unterrichtet sie und vereinbart ein Treffen mit einem Mann, der sich
Alexander nennt. Nach einer Vorführung von Celias Kräften wetten die
beiden Männer gegeneinander. Alexander will sich einen eigenen Schüler
suchen und ihn ausbilden. Dann sollen beide Schüler gegeneinander
antreten. In einem Waisenhaus findet Alexander seinen Auserwählten:
Marco. Der Kampf auf Leben und Tod kann beginnen.
Doch die beiden
Schüler sind nahezu unwissend hinsichtlich der Details ihrer Aufgabe.
Sie werden von ihren Lehrern in den Nachtzirkus eingeführt, jeder auf
seine Art. Und im Laufe der Zeit sind beide immer mehr mit dem Zirkus
verbunden. Doch sehr zum Leidwesen von Prospero und Alexander lernen
sich Marco und Celia kennen und fühlen sich zueinander hingezogen. Wird
ihre Liebe siegen oder muss einer von ihnen sterben um das Spiel zu
beenden?
Der Schreibstil von Erin Morgenstern ist ungewöhnlich. Er ist sehr
sachlich und neutral gehalten. Und doch passt dieser Stil genau zum
Geschehen, denn auch Prospero und Alexander sind emotional sehr
distanziert von ihren Schützlingen. Prospero hat gar einen Hang zum
Sadismus, denn er ist bereit, seine Tochter sogar zu verletzen, damit
sie lernt, sich selbst zu heilen. Auch hier ist bei ihm weder Mitgefühl,
noch Bösartigkeit zu finden. Sein Handeln ist nur ein notwendiges
Mittel zu seinem Erfolg.
Auch im weiteren Verlauf wird dieser
Schreibstil beibehalten, der nur bei den wunderschönen Beschreibungen
des Zirkus unterbrochen wird. Trotzdem springt der Funke über, als Marco
und Celia sich näherkommen. Beide sind sehr sympathische Charaktere und
sind sehr schön beschrieben.
Ein wenig anstrengend fand ich die ständigen Wechsel der Zeit.
Zwischendurch wusste ich gar nicht, wann und wo ich eigentlich war. Aber
gegen Ende des Buches hatte ich den Dreh dann 'raus. Leider ein wenig
zu spät in meinen Augen. Das Ende war für mich unvorhersehbar und
hinterlässt bei mir die Frage: Was ist nun Realität und was ist Fiktion?
"Der Nachtzirkus" ist ein außergewöhnliches Buch, dass sich aus dem Boom der allgemeinen Fantasymasse angenehm abhebt.
Taschenbuch mit 464 Seiten
Autor/in: Erin Morgenstern
Übersetzer/in: Brigitte Jakobeit
Verlag: Ullstein
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 11.10.2013
Preis: 9,99 Euro
ISBN: 9783548285498
mehr Infos, Leseprobe und Einkauf über Verlag möglich → HIER
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