Alexandra ist frustiert. Ihr Verlobter Tom
hat sich im Laufe der Zeit immer mehr in einen peniblen und langweiligen
Stubentiger verwandelt. Beruflich läuft es für ihn sehr gut und deshalb
ist er auch sehr oft unterwegs. Als Alex gekündigt wird, schlägt Tom
völlig unbedarft vor, dass sie doch jetzt mit der Familienplanung
beginnen könnten ohne zu erkennen, welche Wünsche sie tatsächlich hat.
Doch für diese ist das Maß jetzt voll. Viel zu lange hat sie ihre
eigenen Bedürfnisse zurückgedrängt und sich immer nur noch Tom angepasst. Damit ist jetzt Schluss!
Als
ihr im näheren Rückblick klar wird, wann und wo sie das letzte Mal
wirklich glücklich war, beschließt sie, für eine Zeit in die
Dominikanische Republik auszuwandern. Der Unglauben der anderen an ihren
Plänen und ihrem Durchhaltevermögen spornt sie noch zusätzlich an und
als ihre Schwester Sabina beschließt, sie zu begleiten, machen die
beiden Nägel mit Köpfen und fliegen los. Doch vor Ort läuft zunächst
alles nicht so wie geplant. Aber Alex lässt sich nicht unterkriegen und
fängt langsam wieder an, ihr Leben zu genießen. Eine unerwartete
Neuigkeit lässt sie erneut ins Grübeln kommen und schürt die Zweifel an
der Richtigkeit ihrer Handlungen. Wird Alex trotzdem ihren Traum
verwirklichen können?
Meine Meinung:
Elke Becker ist mit
"Ticket ins Glück" ein herrlich beschwingter Unterhaltungsroman
gelungen, der sich fast von ganz alleine liest. Sehr schnell ist man
mittendrin im Geschehen und verfolgt gebannt die Ereignisse um Alex.
Diese
hat sich immer mehr den Wünschen und Vorstellungen ihres Verlobten Tom
angepasst und dabei gar nicht gemerkt, wie sich selbst immer mehr
verloren hat. Früher haben beide es geliebt, als Rucksacktouristen durch
fremde Länder zu streifen, doch heute ist nicht mehr viel davon
geblieben. Selbst ganz normaler Urlaub ist in den letzten Jahren immer
wieder von Tom verschoben worden und Alex hat sich in Rücksicht geübt.
Toms Wunsch nach Kindern löst in Alex jedoch eine ganze Palette von
ablehnenden Gefühlen aus, da sie sich dadurch immer mehr in die Ecke
gedrängt fühlt.
Anfänglich konnte ich nicht ganz verstehen,
wieviel Alex bereit war, aufzugeben. Hatte sie doch eigentlich fast
alles, was sich Frau normalerweise vom Leben erhofft. "Man kann
schließlich nicht alles haben", ging mir dabei als erstes durch den
Kopf. Doch dann wurde mir klar, wie viele Träume sie dafür begraben hat
und ich habe ihren Mut bewundert, mit dem sie ihre Zelte abgebrochen und noch einmal von vorne angefangen hat.
Tom
ist eigentlich ein lieber Kerl, der selbst gar nicht gemerkt hat, wie
er sich immer mehr in einen Spießer verwandelt hat. Erst als Alex ihn
vor vollendete Tatsachen stellt und er langsam wieder aus seinem
Selbstmitleid auftaucht, beginnt er, das ein oder andere zu hinterfragen.
Letzten
Endes habe ich mich natürlich auch gefragt, ob auch ich in meinem Leben
schon zu viele Wünsche beerdigt habe. Wo ist die Grenze, an der man die
Zufriedenheit zurücklässt und nur noch vertanen Chancen hintertrauert? Hätte auch ich den Mut alles zurückzulassen für einen kompletten Neuanfang?
Fazit:
Ich
habe "Ticket ins Glück" unheimlich genossen. Der Roman ist leicht und
beschwingt und genau das Richtige für kurzweilige Unterhaltung,
Abschalten der Realität und einfach mal in die Ferne schweifen. Tolle
und gut ausgearbeitete Charaktere und schön beschriebene Schauplätze haben das Lesen zu einem Vergügen gemacht, das ich nur empfehlen kann.
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