Mittwoch, 30. September 2015

Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks

Lexie zählt zu den begabtesten Schülern ihrer High School. Ihr Traum ist es Mathematik zu studieren. Vor sechs Monaten ist sie mit Steven zusammengekommen und alles fühlt sich genau richtig an. Bis zu dem Tag, kurz vor Weihnachten, an dem sich ihr Bruder Tyler umgebracht hat.

Seitdem kapselt sie sich immer mehr ab. Die Beziehung mit Steven beendet sie und auch auf ihre anderen Freunde lässt sie sich nicht mehr ein. Sie schafft es einfach nicht, mit der Trauer fertigzuwerden, denn es gibt da diese SMS, die sie einfach nicht beachtet hat, obwohl sie Tyler versprochen hat, immer für ihn da zu sein.
 

Meinung:
 

Da ich ein Fan der "Unearthly"-Reihe der Autorin bin, habe ich mich gefreut, dass ein neuer Roman von ihr erschienen ist. Hierbei handelt es sich nicht um Buch aus dem Genre Fantasy, auch wenn geringfügig fantastische Elemente mit in die Geschichte hineinspielen. Dennoch konnte ich mich dem wunderbaren Schreibstil von Cynthia Hand einfach nicht entziehen und auch das gelungene Cover konnte mich überzeugen.
 

Aus der Sicht der Protagonistin durfte ich als Leser das Geschehen verfolgen und konnte ihr meine Sympathien und mein Mitgefühl einfach nicht verwehren. Man fühlt sich direkt mit ihr verbunden und möchte ihr unbedingt helfend zur Seite stehen. Ständig überlegt Lexie, ob sie nicht Schuld an den Ereignissen trägt. Ihre Mutter schickt sie zu einem Therapeuten und man spürt, dass sie sich ihm am liebsten einfach öffnen möchte, es aber nicht schafft und alles noch mehr in sich hineinfrisst. Nachdem sie eine Medikation kategorisch abgelehnt hat, empfiehlt ihr der Therapeut, Tagebuch zu schreiben über die vergangenen Ereignisse, beginnend mit den letzten, glücklichen Erlebnissen von Tyler.

Neben der Aufarbeitung der Geschehnisse, die hier absolut authentisch geschildert werden, wird zudem auch die Scheidungsproblematik der Eltern thematisiert. Jedes Familienmitglied ist damit anders umgegangen, ebenso wie mit dem Selbstmord von Tyler.

Gemeinsam mit Lexie forscht man nach den Gründen seiner Tat. Nur Stück für Stück setzt sich das Bild zusammen und präsentiert letztendlich den wahren Grund für diesen furchtbaren Schritt. Auf diese Weise hat die Autorin kontinuierlich Spannung erzeugt, die mich gemeinsam mit der einfühlsamen Schreibweise ununterbrochen an das Buch gefesselt hat.

Gut gefallen haben mir auch die leicht fantastischen Elemente, die die Autorin mit in die Geschichte integriert hat, ebenso wie die Tatsache, dass die Romantik hier nur eine nebensächliche Rolle spielt.
Die Reaktionen aller Betroffenen war sehr gut beschrieben und fühlte sich stets sehr realitätsnah an.

Fazit:

"Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks" ist ein berührender und fesselnder Roman von Cynthia Hand, den ich an einem Stück verschlungen habe. Wer vor dem bedrückendem Thema Selbstmord nicht zurückschreckt, wird hier einen spannenden und einfühlsamen Jugendroman vorfinden, den man so schnell nicht vergessen kann. 





  
Hardcover mit 320 Seiten
Autorin: Cynthia Hand
Übersetzer/in: Sarah Heidelberger
Verlag: HarperCollins
 

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erschienen: 10.09.2015
Preis: 16,90 Euro
ISBN:
978-3959670029
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Website der Autorin → HIER

Vielen Dank an HarperCollins für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.
 

Sonntag, 27. September 2015

Dark Elements - Steinerne Schwingen

Die siebzehnjährige Layla möchte einfach nur normal sein, aber ihr Leben wird bestimmt durch die Jagd auf Dämonen. Sie lebt bei den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und, deren Aufgabe es ist, gegen Dämonen zu kämpfen und sie zurück in die Hölle zu schicken.

Leider ist Layla aber nur zur Hälfte eine Wächterin, denn der andere Teil von ihr ist dämonisch. Täglich muss sie dagegen ankämpfen, denn die Seelen der Menschen und Wächter scheinen nur darauf zu warten, von ihr geraubt zu werden. An einen Kuss ihres heimlichen Schwarms Zayne, den Sohn ihres Ersatzvaters und Anführer des örtlichen Wächterclans, ist deswegen schon gar nicht zu denken.

Um ihren Teil zur Jagd beizutragen und sich wenigstens ansatzweise zugehörig zu fühlen, markiert Layla mit ihrer besonderen Gabe für die Wächter die Dämonen, damit diese sie einfacher finden können. Doch plötzlich scheinen diese es auf Layla abgesehen zu haben und es ist nur dem plötzlichen Eingreifen von Roth zu verdanken, dass sie aus einer gefährlichen Situation mit dem Leben davonkommt. Doch Roth ist kein Wächter, sondern ein Dämon und das, was er ihr zu sagen hat, stellt Laylas Leben total auf den Kopf.

Meine Meinung:

Die Bücher von Jennifer L. Armentrout gefallen mir schon lange und ich habe mich sehr gefreut, dass der Darkiss Verlag eine neue Reihe von ihr ins Programm aufgenommen habt. Sie hat für mich eine unverkennbar ansprechende Art der Gestaltung ihrer Romane und kann mich jedes Mal wieder mit ihrem lockeren Schreibstil begeistern, so auch mit "Dark Elements -Steinerne Schwingen".

Layla ist eine tolle Protagonistin, die mir schnell sympathisch war. Sie ist liebenswert, bescheiden und unschuldig und auf der anderen Seite doch auch wieder unheimlich stark, mutig und entschlussfreudig.
Aufgewachsen mit Zayne, der für Layla mehr ist als ein Bruder, aber aufgrund seiner reinen Seele nie mehr sein darf, ist sie für die anderen Wächter eher ein geduldeter Eindringling in ihren Clan. Nur wenige von ihnen tolerieren sie bzw. bringen ihr freundliche Gefühle entgegen und dennoch möchte Layla nichts mehr, als zu ihnen zu gehören.

Roth ist tättowiert, gepierct und absolut heiß. Er scheint alle ihre Geheimnisse zu kennen und stellt Laylas Weltbild total auf den Kopf. Eigentlich müsste sie sich von ihm fernhalten, aber er hat etwas an sich, dass es ihr unmöglich macht. Zudem hat er als Dämon keine Seele und ist damit der erste heiße Mann, bei dem Layla keine Angst haben muss, dass sie ihm diese aussaugt. Und obwohl er für das Böse der Welt steht und Layla auch immer wieder daraufhinweist, lässt sie den unverschämten Herzensbrecher immer näher an sich heran.

Von ihm erfährt sie, was das Schicksal noch für sie bereithalten könnte und welche Auswirkungen das auf die gesamt Menschheit hätte. Er stellt ihre gesamte Welt auf den Kopf und lässt sie an allem zweifeln, an das sie bisher geglaubt hat.

Die wundervollen, sarkastischen Dialoge, die zwischen den beiden hin- und herschnellen, haben mich ganz besonders begeistert. Ich mag so etwas unheimlich gern, denn die Erzählung erhält dadurch eine Leichtigkeit und einen humorvollen Touch, der mich einfach mitgerissen hat.

Die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, macht einfach süchtig und meinetwegen hätte ich endlos weiterlesen können. Schon jetzt lechze ich nach Nachschub und kann das Erscheinen der Fortsetzung kaum noch erwarten. Während man anfänglich beim Lesen noch ganz leicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, verschwimmen die Grenzen im weiteren Verlauf des Romans und zum Schluss wusste ich gar nicht mehr, auf wessen Seite ich gefühlsmäßig eigentlich stand.

Fazit:

Ich liebe die Bücher von Jennifer L. Armentrout und "Dark Elements - Steinerne Schwingen" macht da keine Ausnahme. Die spannende Handlung ihrer neuen Reihe rund um Gargoyles und Dämonen hat mich sofort mitgerissen und mich mit ihren tollen Charakteren schnell gefesselt. Dabei wurde so ganz nebenbei auch noch meine Lesesucht aktiviert, so dass ich jetzt mit Entzugserscheinung vor dem zugeklappten Buch sitze. Ich muss unbedingt wissen wie es weitergeht und kann den Roman Fans dieses Genres nur ans Herz legen. Die Fortsetzung hat bei mir auf jeden Fall bereits einen festen Platz ganz oben auf meiner Wunschliste. 






Hardcover mit 448 Seiten
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Übersetzer/in: Ralph Sander
Verlag: HarperCollins
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neu erschienen: 10.09.2015
Preis: 16,90 Euro
ISBN:
978-3959670036
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Donnerstag, 24. September 2015

Das Lied der Elfen - Weltenmagie III

Kaynes, Leánas und Robs Reise in die Elfenwelt Sharevyon hat sich inzwischen als gefährliches Wagnis herausgestellt. Sharevyon ist eine sterbende Welt, die von den Mysharen bis zur Erbarmungslosigkeit ausgequetscht worden ist. Vergeblich warten die Freunde auf die Rückkehr von Nordhalan. Währenddessen riskieren sie alles, um sich und die letzten Elfen dieser Welt zu retten. Doch die Mysharen scheinen unbesiegbar. Werden sich Kayne, Leána, Rob und ihre Freunde noch retten können?

Zur gleichen Zeit kämpfen die Bewohner von Albany verzweifelt darum, ihre Lieben zurückholen zu können. Zudem macht dort weiterhin der Bärtige jagt auf Nebelhexen und schreckt auch vor weiteren Angriffen gegen die Familie von Northcliff nicht zurück. Ein Krieg scheint unmittelbar bevorzustehen.
 

Meine Meinung:

Begeistert habe ich auf das Finale der Trilogie gewartet. Der Einstieg in das wunderschön gestaltete Buch war mühelos, viel zu einprägsam war die Geschichte und die Charaktere, als dass ich mich nicht gleich wieder sofort zurechtgefunden hätte. Der Schreibstil und die Handlung haben mich schnell wieder so sehr gefesselt, dass ich die Realität um mich herum total ausgeblendet habe.


Die Charaktere habe ich bereits in den Bänden zuvor so liebgewonnen, dass es eine Freude war, sie erneut zu begleiten. Allesamt sind sie sehr klar gezeichnet und schnell fühlt man sich mit ihnen verbunden. Gerade deswegen habe ich schon am Anfang gezittert, wer es dieses Mal von ihnen wohl nicht bis zum Ende schaffen wird.

Natürlich haben sich die Charaktere auch weiterentwickelt. Toran scheint ein ganzes Stück erwachsener geworden zu sein und auch Kayne verlässt endlich seine ständige Abwehrhaltung und lässt die Nähe anderer Wesen zu. Sie sind alle an den Ereignissen gewachsen; Verluste und die drohende Gefahr rücken die wirklich wichtigen Dinge an ihren angestammten Platz.

Dabei bleibt eindeutig Kayne mein Liebling in dieser Reihe. Vielleicht liegt es daran, dass seine familiäre Situation und seine Kindheit im Gegensatz zu der von Leána und Toran weitaus unschöner war. Ich wollte unbedingt, dass er zu den Dingen kommt, die ihm wichtig sind, dass er diejenige, mit der er sein Leben verbringen will, für sich gewinnen kann und, dass er endlich akzeptiert wird, als der, der er ist und nicht gefürchtet und verachtet wird als Sohn seines Vaters. Er ist immer loyal gegenüber seinen Freunden und auch darauf bedacht, niemanden mutwillig Schaden zuzufügen. Zudem ist er ungeheuer stark und ich habe ihn dafür bewundert, wie er es geschafft hat, sich zu verändern und über sich hinauszuwachsen.

 

Gut gefallen hat mir auch wieder der Zusammenhalt und die Freundschaft, die die Protagonisten miteinander teilen. Sie ist ihre größte Stärke, denn nur gemeinsam können sie gegen die aktuelle Situation ankämpfen.

Denn die Situation in Albany und
Sharevyon wird immer dramatischer. Dabei steigt die Spannung kontinuierlich und die Absichten und Taten einzelner Charaktere sind selten vorhersehbar. Zum Ende spitzt sich die Lage immer mehr zu und mündet in einem grandiosen Showdown auf allen Ebenen. Alle offenen Erzählstränge werden zu einem stimmigen Ganzen geführt, das definitiv mal wieder Taschentuchalarm bei mir ausgelöst hat. Gleichzeitig erweckt bei mir die Konstellation am Schluss die Hoffnung, dass die Autorin ihren Lesern vielleicht noch eine weitere Trilogie aus Albany bescheren wird. 

Fazit: 

 
"Das Lied der Elfen - Weltenmagie III" ist das fulminante Finale der Trilogie von Aileen P. Roberts, die mich mit ihrem wundervollen Weltenbild und den starken Charakteren erneut verzaubern konnte. Die atemberaubende Spannung in der Geschichte brach nie ab und gipfelte in einem gut durchdachten und stimmigen Finale. Ich hoffe sehr, dass es trotz dieses großartigen Schlusses in der Zukunft ein Wiedersehen in Albany geben wird, denn es fällt mir schwer, mich von dieser Welt und seinen Bewohnern zu verabschieden. 





Klappenbroschur mit 608 Seiten
Verlag: Goldmann
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erschienen: 14.09.2015
Preis: 12,99 Euro
ISBN: 
978-3-442-48107-1
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Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.

Montag, 21. September 2015

Das Geheimnis von Wickwood

Seitdem Stellas beste Freundin Melanie weggezogen ist, ist ihr Leben nur noch langweilig. Doch dann lernt sie die extravagante Liv kennen und alles scheint wieder besser zu laufen. Diese schenkt ihr sogar eine ausgefallene Tasche, die Stella nunmehr wie ihren Augapfel hütet. Alles wirkt auf einmal viel schöner.

Erst spät bemerkt Stella, dass irgendetwas nicht stimmt. Merkwürdige Unfälle passieren und manchmal hat sie sogar richtige Blackouts! Immer wieder ertappt sie sich dabei, dass sie sich von bösen Gedanken leiten lässt und einmal meint sie sogar die Tasche sprechen zu hören! Irritiert macht sie sich auf die Suche nach Liv und erfährt dabei Unglaubliches!

Meine Meinung:

Ich liebe ja die "Zu schön zum Sterben"-Reihe der Autorin und habe mich von dem genialen Cover ihres neuen Buches anlocken lassen. Die überdimensionale, rote Tasche springt einem förmlich ins Auge und wirkt, als ob sie die Szenerie dominieren würde. Wieviel Wahrheit tatsächlich dahintersteckt, habe ich dann im Laufe des Lesens erfahren.

Ich muss zugeben, dass Stella mir anfänglich nicht so ganz sympathisch war. Sie agiert oftmals etwas befremdlich für mich, doch ab der Stelle, als sie endlich realisiert, was alles vor sich geht, kamen wir uns dann langsam näher. Nur ihre Naivität ihren Mitmenschen gegenüber schien sie einfach nicht ablegen zu wollen. Obwohl sie jahrelang schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist sie nur zu gerne bereit, immer wieder daran zu glauben, dass jene Menschen, die ihr Schlechtes wollten, ganz plötzlich ihre Freunde seien. Da hätte ich von einer Sechzehnjährigen mehr erwartet, jedoch darf man in dieser Situation natürlich auch nicht den "magischen Faktor" vergessen.

Die weiteren Charaktere bleiben hinter Stella eher zurück. Ihre Familie ist merkwürdig und liebevolle Bindungen scheinen höchstens ansatzweise zwischen Stella und ihrem Vater zu existieren. Jacob hingegen fand ich sehr interessant; gerne hätte ich mehr über ihn erfahren, aber leider taucht er erst in der zweiten Hälfte der Handlung auf.

Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Örtlichkeit. Wickwood scheint eine Stadt zu sein, in der man besser nicht leben sollte. Zwar finde ich den Gedanken, dass alle eine große Gemeinschaft bilden, sehr schön, aber hier nimmt das doch sehr merkwürdige Züge an. Kein Wunder, dass Liv und auch Stella am liebsten die Beine in die Hand nehmen würden.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt fesselnd und spannend. Ich wollte stets wissen, wie es weitergeht und mochte das Buch nicht an die Seite legen. Auch den Krimifaktor des Romans hat die Autorin toll aufgebaut. Auf irgendeine Weise sieht es so aus, als wäre jeder Bewohner in die Geschichte von damals verwickelt, so dass es fast unmöglich war, die wahren Hintergründe zu erraten. Diesbezüglich habe ich begeistert mitgerätselt.

Fazit:

"Das Geheimnis von Wickwood" ist ein spannender Jugendroman von Hanna Dietz, der auf einer interessanten Idee basiert. Zwar konnten die Charaktere meine Erwartungen nicht so ganz erfüllen, dennoch war die Handlung durchgehend spannend und ich habe mich mit enormen Enthusiasmus vielen Vermutungen hingegeben hinsichtlich der Lösung des Rätsels und dabei unterhaltsame Lesestunden genossen. 






gebundenes Buch mit 392 Seiten
Verlag: Arena
Autorin: Hanna Dietz
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erschienen: August 2015
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 14,99 Euro
ISBN:
978-3-401-60041-3  
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Vielen Dank an den Arena Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.

 

Donnerstag, 17. September 2015

The Bone Season - Die Denkerfürsten

Paige Mahoney hat es geschafft und ist der brutalen Strafkolonie Sheol I entkommen. Die Verluste auf Seiten der Flüchtlinge sind hoch und noch immer ist sie auf der Suche nach den wenigen Entkommenen. Zudem ist sie jetzt die meistgesuchte Person von ganz London und Scion versucht alles, um sie wieder zu fassen.

Deswegen muss sie ständig in Bewegung bleiben und überlegt, ob sie zum Schutz ihres ehemaligen Denkerfürsten Jaxon Hall zurückkehren soll, dem sie dann wieder zu Diensten sein müsste. Während Scion plant, ganz neue Geschütze gegen die Seher aufzuziehen, ereignen sich furchtbare Dinge im Untergrund der Stadt. Wird Paige die Seher von London retten können und wem kann sie in diesem Pfuhl aus Macht und Gier noch vertrauen?

Meine Meinung:

Ich fand den ersten Band der Reihe unheimlich genial und konnte die Fortsetzung schon gar nicht mehr erwarten. Das geheimnisvolle Cover und der spannende Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht und versprachen langanhaltende Spannung.
 

Am Anfang habe ich mich ein wenig schwergetan, wieder in das Geschehen hineinzukommen, da die Lektüre des ersten Teils nun doch schon eine Weile her ist und die vielen Namen und  fremdklingenden Bezeichnungen für die einzelnen magienutzenden Wesen mich verwirrt haben. Dieses Mal waren die vor dem eigentlichen Roman präsentierten Diagramme und Zeichnungen eine echte Hilfe für mich, ebenso wie das angehängte Glossar, das sehr aufschlussreich ist und, auf das ich gerne zurückgegriffen habe.

Inzwischen hat Paige sich natürlich verändert. Die Erlebnisse in Sheol I haben einen anderen Menschen aus ihr gemacht. Die Flucht war hart und hat viele Leben gekostet. Trotz des Bandes, das sie mit dem Wächter verbindet, hat sie keine Ahnung, wo sie ihn finden kann oder, ob ihm etwas zugestoßen ist. Zudem drängt Jaxon Hall auf ihre Rückkehr an seine Seite als Ganovenbraut. Die Umstände zwingen Paige dazu, dem nachzukommen, obwohl dies gegen ihre eigentlichen Pläne ist, denn sie will die Seher Londons vor Scion und den Rephaims beschützen.

Der zweite Band der Reihe kommt nach meinem Empfinden erst langsam in Fahrt. Erst ab der zweiten Hälfte kann ich die Spannung wieder ganz deutlich spüren. Von da an ist es mir nicht mehr möglich, das Buch an die Seite zu legen.

 

Die Welt, die Samantha Shannon geschaffen hat, ist ungeheuer komplex und von Anfang bis Ende gut durchdacht. Das trifft auch auf die vielen Charaktere zu, die alle ihren bestimmten Platz in dieser Geschichte haben und dort ihren Zweck erfüllen. Sie sind sehr komplex und nicht immer gleich zu durchschauen. Umso reizvoller ist es, herauszufinden, was sich tatsächlich hinter ihrem Verhalten verbirgt.

Dreh- und Angelpunkt dieses Romans ist immer noch der Æther und seine Geheimnisse. Wer ihn sich zunutze machen kann, hat Macht, ist aber auch gleichzeitig gefürchtet. Die normalen Menschen sind sich seiner Existenz nicht einmal bewusst, nur die seherisch Begabten sind in der Lage, mit ihm in Kontakt zu treten. Paige ist eine der wenigen, die auch mit ihm interagieren können. Doch auch die Rephaim sind hierzu in der Lage und das noch viel leichter, als es für Paige ist.

Schade fand ich, dass die Rephaim in diesem Band erst spät auf den Plan treten. Sie sind irgendwie für mich das Salz in der Suppe dieser Geschichte und, nachdem sie im ersten Teil so präsent waren, haben ich sie hier fast ein wenig vermisst.
 

Das Ende dieses zweiten Teils ist offen und der dort platzierte Cliffhanger, hat mich fast um den Verstand gebracht. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wie lange ich jetzt auf die Fortsetzung warten muss und befürchte, dass die Autorin mich mit dieser Taktik, bei einer auf sieben Teile ausgelegten Reihe, wahrscheinlich wirklich in den Wahnsinn treiben wird.

Fazit:

Auch in "The Bone Season - Die Denkerfürsten" punktet Samantha Shannon mit vielschichtigen Charakteren in einer detailliert beschriebenen, magischen Welt der Zukunft, mit der sie mich verzaubern konnte. Spannend präsentiert sich die Fortsetzung und ich bin abermals überrascht von dem Ideenreichtum der Autorin und der gekonnten Umsetzung, mit der sie mich jetzt schon unheimlich neugierig auf die Fortsetzung macht.





  
gebundenes Buch mit 624 Seiten
Autorin: Samantha Shannon
Übersetzer/in: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Bloomsbury Berlin
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erschienen: 14.09.2015
Preis: 17,99 Euro
ISBN: 978-3-8270-1230-2
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Vielen Dank an Bloomsbury Berlin für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.

Sonntag, 13. September 2015

Remember me

"»Solche Gefühle, wie du sie kennst, gibt es für uns einfach nicht.«  
Das zumindest behauptet Christopher, auch wenn er längst begriffen hat, wie viel die attraktive Elena ihm bedeutet. 
Dabei soll er sie doch mit dem erfolgreichen Mark zusammenbringen! Was sich nur äußerst problematisch gestaltet, denn Elena ist fertig mit dieser Art von Männern: beziehungsunfähige Machos, die glauben, mit ihrem Geld alles haben zu können. 
Doch als sie die wahnsinnig männlich und zugleich gefühlvolle Stimme ihres Engels hört, und kurz darauf sogar sieht, wie attraktiv und wunderbar er ist, sind alle Vorsätze dahin. 
Und nicht nur das. Soll Christopher nun sie beschützen oder obliegt eher ihr die Aufgabe, ihn zu retten? 
Letzteres dürfte gar nicht so einfach werden, denn je mehr Christopher über ihre quälende Vergangenheit erfährt, desto klarer erinnert er sich auch an sein eigenes Leben. 
Eines, auf das er keineswegs stolz ist, denn er unterschied sich nicht im Mindesten von jenen Männern, die Elena so unglücklich gemacht haben. 
Könnte er seine Einstellung ändern, wenn er eine zweite Chance bekäme – vielleicht sogar mit Elena an seiner Seite? 
Wäre ihre Liebe stark genug, zu bestehen, auch wenn er sich an Elena und seine tiefen Gefühle für sie, überhaupt nicht erinnern kann?" (Quelle: APP Verlag)

Meine Meinung:
 

Als ich den Roman begann, freute ich mich auf eine schöne Liebesgeschichte, angereichert mit leicht fantastischen Elementen. Doch dann hat mich die Geschichte einfach so gepackt und ich war richtig hin und weg und habe neben mir nichts mehr wahrgenommen oder anderes getan als zu lesen bis ich das Ende des Buches erreicht hatte.

Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Elena und Chris erzählt und hat mich dadurch gleichermaßen für die beiden eingenommen. Elena hat eine schlimme Zeit hinter sich, die mit einem furchtbaren Ereignis endete. Sie ist nach Berlin geflüchtet und hofft, hier zu vergessen, doch dies gelingt ihr leider nicht. Tagsüber kapselt sie sich von der Umwelt ab und nachts holen sie die Ereignisse in Form von Alpträumen ein.

Chris versucht, Elena aus ihrem selbstgewählten Gefängnis
herauszuholen, denn sein Auftrag ist es, sie wieder glücklich zu machen. Der passende Mann steht in Form von Mark auch schon für sie bereit, doch es ist schwer, Elena zu bewegen, einen Schritt auf andere zuzumachen. Dumm nur, dass Chris eigentlich auch gar nicht möchte, dass Elena und Mark zusammenkommen, obwohl er als Engel solche Gefühle eigentlich nicht empfinden dürfte.
 

Die Beschreibungen in dem Roman waren sehr detailliert und plastisch. Ich konnte mir die Örtlichkeiten in Berlin sehr gut vorstellen und fühlte mich der Handlung und den Charakteren auf diese Weise unheimlich nah. Dabei hat der Roman wirklich alles, was das Leserherz schneller schlagen lässt: viel Spannung, komplexe und gut dargestellte Charaktere und eine wundervolle Liebesgeschichte, die auch mit Erotik nicht geizt.
 

Für mich hat hier einfach alles bis ins allerletzte Detail gepasst. Sogar die Musiktitel, die in dem Roman angesprochen worden sind, gehören zu Stücken, die ich schon seit langer Zeit liebe. Besonders bei dem Karaoke-Einsatz konnte ich mir direkt vorstellen, wie Chris mit einer Stimme, ähnlich wie der von Ville Valo, den Song interpretierte. Wer würde da nicht dahinschmelzen?
 

Der Ausgang der Geschichte ist erahnbar, wie so oft in dem Genre, aber das war genau das, was ich in diesem Moment gebraucht habe und der herrliche, fesselnde Schreibstil von Alexandra Carol hat dazu geführt, dass ich das Buch auf keinen Fall mehr aus der Hand legen wollte. Es hat soviel Spaß gemacht, die gemeinsame Entwicklung von Elena und Chris zu verfolgen, dass ich mich zwischendurch dabei ertappt habe, wie ich mit einem seeligen Lächeln in meinem Lesesessel gelegen habe. Auch meine Taschentücher kamen während des Romans zum Einsatz, da mich das Schicksal der beiden Charaktere so sehr berührt hat.
 

Fazit:
 

"Remember me" von Alexandra Carol ist ein wundervoller Liebesroman mit fantastischen Elementen und hohem Unterhaltungswert und viel Gefühl. Die Geschichte hat mich gefesselt und berührt und dabei einen ganzen Tag aus der Realität abgezogen, so dass ich den Zeitfluss gar nicht mehr wahrgenommen habe. Dies war bestimmt nicht mein letzter Roman der Autorin und ich freue mich jetzt schon auf viele weitere Werke aus ihrer Feder. 

 


Taschenbuch mit 464 Seiten
Autor/in: Alexandra Carol
Verlag: APP Verlag
Facebookauftritt des Verlags → HIER
neu erschienen: 18.06.2015
Preis: 11,99 Euro
ISBN:
978-3-945786-72-7
Facebookseite der Autorin → HIER

Vielen Dank an Alexandra Carol für das überlassene Rezensionsexemplar.

Donnerstag, 10. September 2015

Zeugenkussprogramm

"Emily kann es nicht fassen. Eigentlich wollte sie am letzten Wochenende vor ihren Abiklausuren bloß noch etwas feiern, doch dann gerät ihr Leben komplett aus den Fugen: Nach einem bewaffneten Überfall landen ihre Mutter und deren Freund Jonas im Krankenhaus, und das nur, weil Jonas sich mit den falschen Leuten eingelassen hat. Auf einmal sind sie alle in so großer Gefahr, dass ein Personenschützer für sie abgestellt wird. Pascal, jung und gut aussehend, sorgt bei Emily für noch mehr Pulsrasen, obwohl ihr sein Machogehabe ziemlich auf die Nerven geht. Als sich die Lage zuspitzt, muss die Familie sogar ins Zeugenschutzprogramm. Von der Großstadt geht's aufs Land – für Emily der totale Absturz. Sie will unbedingt zurück, aber im Zeugenschutz gelten harte Regeln. Und Pascal sorgt dafür, dass sie eingehalten werden – bis Emily schließlich begreift, dass der kleinste Fehler nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt, sondern auch ihr Herz ..." (Quelle: Lübbe Verlag)

Meine Meinung:

Ich war hocherfreut, als ich gesehen habe, dass es ein neues Jugendbuch von Eva Völler geben würde. Umso mehr, als ich es endlich in meinen Händen hielt, denn das Cover allein war schon sehr ansprechend. Der Klappentext klingt vielversprechend, ebenso wie die Verbindung der beiden angekündigten Genres.

Die Geschichte wird aus der Sicht von der Protagonistin Emily erzählt, die mir schnell sympathisch war. Sie ist meist locker und flapsig in ihrem Umgang und besitzt zudem auch noch einen angenehmen und für sich einnehmenden Charakter. Sie wirkt meistens sehr ausgeglichen und für ein Mädchen ihres Alters ausgesprochen verständnisvoll. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass sie in manchen Situationen etwas authentischer reagiert hätte. Gerade nach dem Überfall hätte ich eine intensive Wut und Angst erwartet und nicht den taxierenden Blick auf ihren zukünftigen Bodyguard. Aber ich denke, dass das hier sicherlich so gewollt war, denn ansonsten wäre der lustig-unterhaltsame Erzählstil hier in Gefahr geraten.

 

Emilys Bodyguard hat es auf jeden Fall wirklich nicht leicht mir ihr, denn ständig unterlaufen Emily Fehler und ihre Tarnung droht aufzufliegen. Sie ist mit der Situation letztendlich doch ein wenig überfordert, zudem sie zusammen mit Mutter und Oma in einem verschlafenen Nest gelandet ist, in dem sich alle außer ihr wohlzufühlen scheinen. Zum Glück reagiert Pascal meist sehr gelassen auf ihre Ausrutscher, was eigentlich schade ist, denn er scheint wirklich nie aus der Rolle zu fallen oder sich sonst irgendwie stärker zu präsentieren. Für mich blieb er leider etwas zu blass, trotz seines sympathischen Auftretens.

Am besten hat mir jedoch Emilys Großmutter gefallen, die Romane schreibt. Sie ist eigentlich ständig im Schreibfluss und wirkt, als würde sie nichts mehr mitbekommen, doch tatsächlich stellt sie immer wieder unter Beweis, dass man sie nicht unterschätzen darf. Ich mochte die Frau einfach richtig gut leiden und habe mich über jede Szene gefreut, an der sie beteiligt war.


Insgesamt besticht Eva Völler auch in ihrem neuesten Jugendroman wieder mit einem locker, lässigen Schreibstil, dem man anmerkt, dass hier jemand mit viel Erfahrung und Können am Werk war. Die Kombination von kiss & crime fand ich gelungen und ausgesprochen unterhaltsam. 


Fazit:

Der freche Sprachstil von Eva Völler hat mich bei "Zeugenkussprogramm" sofort gefesselt. Gespickt mit viel Witz und Charme habe ich Emilys Erlebnisse und Gedanken verfolgt und sie schnell in mein Herz geschlossen. Zwar hatte ich mir hinsichtlich der Romantik ein wenig mehr versprochen, doch die spannende Handlung hat dies gut wieder wettgemacht.






gebundenes Buch mit 365 Seiten
Verlag: Lübbe - one 

Facebookauftritt des Verlags HIER
Alter: ab 14 Jahren
erschienen: 13.08.2015
Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-8466-0015-3
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Vielen Dank an den Lübbe Verlag und Blogg dein Buch für die Zusendung eines Rezensionsexemplars. 

Sonntag, 6. September 2015

Nimmerherz II - Der lange Weg des Windes

Quelle: http://erik-kellen.de
"Die Legende erwacht. Ribanna hat nicht nur ihre Familie verloren, auch die Hälfte ihres Königreichs gehört nun den Feinden Quells. Aber wie weit reicht die Verschwörung? Schon bald muss die junge Prinzessin feststellen, dass sie nicht nur um ihre Krone kämpfen, sondern ihr eigenes Volk befreien muss.

Gefangen im Königreich Xinxal, jenseits der Schwimmenden Berge, muss Asha Eisschild fortan um sein Leben kämpfen. Doch der Prinz hat geschworen, einen Weg zurück zu finden - zu Ribanna. Ein Versprechen, das die Fremden bald bereuen werden. Denn der Nordmann entfesselt eine uralte Magie: die Legende von Nimmerherz." (Quelle: Erik Kellen)

 

Meine Meinung:

Der erste Band der "Nimmerherz"-Reihe konnte mich bereits begeistern und so war ich mächtig gespannt, wie die Geschichte weitergehen würde.

 

Auch das Cover des zweiten Teils ist einfach traumhaft und spiegelt die wundervolle Welt wieder, die Erik Kellen geschaffen hat. Der Klappentext macht neugierig, obwohl Kenner vom ersten Band da sicher keiner Ermutigung bedürfen.

Der Fortsetzung vorgeschaltet ist eine ausführliche Zusammenfassung des ersten Buches. Alle wichtigen Ereignisse werden noch einmal erwähnt, so dass einem gut präparierten Start in den Folgeband nichts entgegensteht. Neueinsteiger in die Geschichte sollten dennoch zuerst den ersten Teil lesen, da die Zusammenfassung, so ausführlich und informativ sie auch ist, definitiv nicht ausreichend zum kompletten Verständnis der Geschichte ist.

 

Gleich spannend beginnend schafft Erik Kellens umfangreicher und anspruchsvoller Wortschatz, sowie sein fesselnder Erzählstil es unmittelbar, mich zu verzaubern. Er spielt mit der Sprache und lässt seine Leser immer wieder zwischen den Zeilen lesen. Man fühlt, wieviel Herzblut in seinen Büchern steckt, und das ist sicher auch der Grund dafür, weshalbt es ihm so gut gelingt, die beschriebenen Gefühle direkt zu seinen Lesern zu transportieren.

Waren seine Protagonisten anfänglich noch recht gegensätzlich, so nähern sie sich charakterlich nunmehr trotz ihrer räumlichen Trennung immer weiter an. Ris behütetes und sorgloses Leben ist längst dahin; verzweifelt kämpft sie nun um ihr Überleben und das ihres Volkes. Sie scheint eine ungeahnte Stärke in sich gefunden zu haben, die sie selbst ab und an überrascht, als hätte dieser Teil von ihr von Anfang an in ihr geschlummert und nur auf seinen Einsatz gewartet.

Währenddessen ist Ashas Leben nur noch ein einziges Fiasko. Ris Wunsch, dass seine Seele beschützt werde, führte dazu, dass Ashas Körper zwar starb, doch seine Seele nun gezwungen ist, in immer neue Körper zu wandern. Er ist nun ein Nimmerherz. Einzig der Stein, der ihn an Ri erinnert, wandert mit ihm, ebenso wie seine Magie. So manche Seelenwanderung ist sowohl auf körperlicher, als auch geographischer Ebene eine echte Herausforderung für ihn, doch sein Wunsch, zu Ri zurückzukehren, scheint ihn immer wieder zu beflügeln.

Nachdem sie gänzlich auf sich alleingestellt ist, erweckt Ashas kleine Schwester Tahni den Eindruck, an den Geschehnissen zu zerbrechen. Doch auch sie findet zu einer Stärke, die sich bei ihr aus Zorn, Rache und Verzweiflung speist. Ich war beeindruckt, wie sie letztendlich ihre Rolle ausgefüllt hat und bin gespannt, wie sich ihr Charakter im letzten Teil noch weiterentwickeln wird.

Fazit:

"Nimmerherz II - Der lange Weg des Windes" ist die atemberaubende Fortsetzung einer fantastischen Reihe, mit der Erik Kellen mich wieder einmal verzaubert hat und für echte Fantasyfans ein absolutes Muss ist. Die spannende Handlung und die komplexen und detailliert gezeichneten Charaktere haben mich hineingezogen in eine Welt, die mich fasziniert hat und, die so wundervoll und ausführlich beschrieben ist, das ich mich ihr fast zugehörig gefühlt habe. Ich bin wahnsinnig gespannt, was das Schicksal noch für Asha, Ri und Tahni bereithält und lechze bereits nach der Fortsetzung. 



 

ebook und Taschenbuch mit 464 Seiten
Quelle: amazon
Preis: 2,99 Euro Preis des Taschenbuchs: 13,80 Euro
ISBN: 978-1517097356
erschienen: 06.09.2015
Seite des Autors → HIER

Vielen Dank an Erik Kellen für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Dienstag, 1. September 2015

Ada - Im Anfang war die Finsternis

Ada lebt so lange sie denken kann im Dorf, denn sie gehört zu den Reinen, den auserwählten Siegelträgern. Außerhalb der Umfriedung lauert das Böse, eine allesverzehrende Krankheit, die jedes Überleben unmöglich macht. Die Bewohner dürfen das Dorf nicht verlassen; nur manchmal wird ihr Schutz durchbrochen und die fahlen Reitern machen Jagd auf sie.

Mit Lucas Auftauchen bekommt Adas Welt Risse, denn er führt ein Bild mit sich, auf dem Adas totgeglaubter Bruder Kassian ist! Soll sie dem Jungen, der sie so mitfühlend ansieht, tatsächlich glauben, und damit alles in Frage stellen, an das sie jemals geglaubt hat? Mit einem alles verändernden Entschluss begibt sich Ada auf die Suche und bringt sich damit selbst in ungeheure Gefahr. Wird sie am Ende die Wahrheit herausfinden?

Meine Meinung:

Ein tolles Cover hat das Buch. Es ist finster, beeindruckend und verheißungsvoll und hat mich direkt neugierig gemacht. Ich muss gestehen, dass der Klappentext bei mir den Eindruck erweckt hat, dass es sich bei dem Buch um eine Dystopie handelt. Das lag aber ausschließlich an mir, da ich da etwas hineininterpretiert habe, wovon eigentlich gar nicht die Rede war. Und doch bin ich froh, dass es so war, denn sonst hätte ich dieses wundervolle Buch vielleicht nie in die Hand genommen.

Angela Mohr hat ihren Roman aus drei verschiedenen Perspektiven in der Ich-Form geschrieben. Angefangen mit Liz, die im Prolog die Geschichte eröffnet und mir anfänglich dermaßen unsympathisch war, dass ich nie gedacht hätte, dass ich meine Meinung über sie revidieren könnte. Und doch habe ich es getan, weil die Autorin es einfach großartig verstanden hat, Liz´ Handeln und Denken zu erklären und sie mir damit näher zu bringen.

Der Hauptstrang beschäftigt sich jedoch mit Ada. Sie ist mutig, ehrlich, fleißig und zweifelt so oft an sich selbst, denn die Vorgaben ihres Lebens sind hart und streng. Als Luca in ihrem Dorf auftaucht, beginnt ihr Weltbild Stück für Stück zu bröckeln. Es hat mir fast das Herz zerbrochen, mitzuverfolgen, wie Ada verzweifelt versucht, ihr bisheriges Leben zusammenzuhalten, die Zweifel zu verdrängen und Fragen nicht an sich heranzulassen.

Lucas bisheriges Leben war nicht leicht. Sein einflussreicher Vater deckelt und schlägt seine Familie und seine Mutter ist nur noch ein trauriges Abbild ihres früheren Selbst und ihrem Sohn keine Hilfe. Als mal wieder alles eskaliert, wagt Luca gemeinsam mit seiner Mutter den Ausbruch aus seinem Leben, doch schnell wird ihm klar, dass er eigentlich nirgendwohin kann. Das Dorf scheint seine einzige Rettung zu sein.

Alle drei Charaktere sind gequälte und verletzte Seelen. Jeder reagiert auf seine ganz eigene Art auf die Dinge, die in seinem Leben passieren und wirkt dabei absolut authentisch und lebensecht und damit für mich fast lebendig. Es war ein echtes Vergnügen das Geschehen aus ihrer jeweiligen Sicht zu verfolgen.

Zu der eigentlichen Handlung möchte ich nicht viel sagen, um niemanden den Lesespaß zu verderben. Sie spielt in der Gegenwart, in der Realität und den meisten Lesern wird wahrscheinlich schnell klar sein, in welche Richtung alles geht. Hier wird ein sehr interessantes und wichtiges Thema behandelt, wobei die Autorin es schafft, alles sehr realistisch aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Schon lange nicht mehr hat ein Buch es geschafft, mich dermaßen zu fesseln und in sein Geschehen hineinzuziehen. Ich bin wirklich begeistert.

Fazit:

"Ada - Im Anfang war die Finsternis" war so gar nicht, wie ich es erwartet hatte und war dabei so wahnsinnig gut. Meine anfängliche Skepsis wandelte sich schnell in Begeisterung, einhergehend mit dem Zwang, unbedingt weiterlesen zu müssen. Gerne empfehle ich den spannenden Jugendroman weiter und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin. 





gebundenes Buch mit 360 Seiten
Verlag: Arena
Autorin: Angela Mohr
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erschienen: August 2015
Alter: ab 14 Jahren
Preis: 14,99 Euro
ISBN:
978-3-401-60112-0  
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Vielen Dank an den Arena Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.