Montag, 10. Februar 2014

Witch & Wizard - Verlorene Welt

Das Leben von Whit und Wisty hat sich schlagartig verändert. Die Neue Ordnung, wie sich die Regierung nennt, kontrolliert ab sofort jeden Aspekt der Gesellschaft und hat eine ganze Reihe von Regeln, die es zu befolgen gilt, aufgestellt. Wer sich dagegen auflehnt, wird verhaftet und gar mit dem Tode bedroht!

Mitten in der Nacht werden Whit und Wisty plötzlich von ihren Eltern fortgerissen und in ein geheimes Gefängnis gebracht, wo sie auf viele andere Kinder treffen. Man beschuldgt sie Hexe und Zauberer zu sein! Das ist doch nicht möglich! Oder doch? Weshalb geht Wisty auf einmal bei Bedrohung in Flammen auf und Whit kann sogar Gegenstände mit seinem Willen bewegen?

Meine Meinung:

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie ich dieses Buch bewerten soll, denn bislang habe ich nichts Vergleichbares zuvor gelesen. Ich habe einen Fantasyroman erwartet, der eventuell mit leichten dystopischen Aspekten gespickt ist und bekommen habe ich eine Persiflage.

Die Charaktere sind nett und liefern sich ständig einen verbalen Schlagabtausch. Sie scheinen weder sich, noch ihre Situation jemals ernst zu nehmen und genauso ging es mir mit ihnen. Ein Verbundenheitsgefühl zu den Protagonisten konnte so bei mir keinesfalls aufkommen.

Der Sprachstil ist locker und jugendlich und damit auch der Grund, weshalb sich der Roman eigentlich so wegliest. Längen kommen keine auf und auch die Handlung ist selten vorhersehbar, allein schon deswegen, weil sie meist irgendwie unwillkürlich zusammengewürfelt wirkt.

Die Kapitel sind kurz und spannungssteigernd, ebenso wie das gesamte Buch, dessen Seitenzahl um einiges schrumpfen würde, wenn man die vielen leeren Teilseiten weglassen würde. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Geschwister erzählt. Zum Glück steht jedem Kapitel der Name desjenigen voran, aus dessen Sicht die Handlung gerade widergegeben wird, sonst wäre ich beim Lesen sicherlich durcheinandergekommen, zumal ein neues Kapitel hier nicht unbedingt den Wechsel des Erzählcharakters anzeigt.

Das Buch wird im amerikanischen Original ab 10 Jahren empfohlen, hier in Deutschland ab 12. Natürlich sind Kinder diesen Alters in der Lage, der Handlung zu folgen und werden sicherlich ihren Spaß an dem lustigen Schlagabtausch haben, doch die vielen Andeutungen zu prominenten Personen oder Werken, die der Roman enthält, werden sicherlich größtenteils unbemerkt an ihnen vorüberziehen.

Meine persönliche Einschätzung zur Altersempfehlung ist hier allerdings auch arg zwiegespalten. Der leichte Sprachstil und die nicht vorhandene Tiefe der Charaktere sprechen für mich eher für jüngere Leser, während der dystopische Hintergrund und die vielen Hinweise, die ich oben genannt habe, eher für eine fortgeschrittene Altersempfehlung sprechen. Irgendwie wurde hier für meinen Geschmack zuviel in diese Geschichte hereingebracht und zu viele Stile miteinander gemischt. Es fühlt sich an, als hätten die beiden Autoren zwei unterschiedliche Handlungen geschrieben, sie zusammengebracht, geschüttelt und dann eine daraus gemacht. Schade, denn beide sind einzeln eigentlich Garanten für gute Unterhaltung.

Fazit:

Junge Leser werden mit "Witch & Wizard - Verlorene Welt" sicherlich ihre Freude haben. Lustig und kurzweilig wird hier die Geschichte der angehenden Hexe Wisty und ihres Bruders und Zauberers Whit erzählt, deren Schicksal es ist, die Welt retten zu müssen.

Meine Erwartungen konnte das Buch allerdings nicht erfüllen, denn der vermeintliche Jugendfantasyroman entpuppte sich für mich schnell als Persiflage ohne wirkliche Tiefen.







gebundenes Buch mit 352 Seiten
Verlag: Loewe
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erscheint: 17.02.2014
Alter: ab 11 Jahren
Preis: 14,95 Euro
ISBN: 978-3-7855-7894-0
mehr Infos und Einkauf über Verlag möglich → HIER
Website des Autors → HIER
Website der Co-Autorin → HIER

Vielen Dank an den Loewe Verlag und das Leser-Welt-Forum, dass ich den Roman vorab in einer Leserunde lesen durfte.
 

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