Donnerstag, 20. März 2014

Die Sache mit meiner Schwester

Nele und Heike sind Schwestern, grundverschieden und waren früher ein Herz und eine Seele. Sie haben sogar gemeinsam Frauenromane geschrieben und waren damit sehr erfolgreich. Doch irgendwann haben die beiden sich nur noch gezankt, so dass sie jetzt bloß noch das Aushängeschild für ihre Bücher sind und die eigentliche Arbeit von einem Ghostwriter erledigt wird.

Während einer Talkshow eskaliert es dann plötzlich zwischen den beiden und es fliegen öffentlich die Fetzen. Auf dem gemeinsamen Nachhauseweg geraten sie durch den fortgeführten Streit in einen Unfall, bei dem Heike schwer verletzt wird. Voller Schuldgefühle und mit dem Bedürfnis, dem Grund ihrer schlechten Beziehung zu ihrer Schwester auf die Spur zu kommen, quartiert sich Nele bei deren Familie ein und versucht zu helfen. Dabei fördert sie interessante Dinge zu Tage.

Meine Meinung:

Dies war nicht mein erster Anne Hertz-Roman und wird auch bestimmt nicht mein letzter sein. Die aus Neles Sicht geschriebene Geschichte war durchweg unterhaltsam. Manche Stellen haben mich nachdenklich gestimmt, bei anderen musste ich laut heraus lachen. Als Leser wird man in ein Wechselbad der Gefühle geworfen, die das Autorenduo ausgewogen dosiert hat.

Dabei fühlt man sehr schnell mit Nele mit, auch, wenn ich nicht immer alle ihrer Aktionen nachvollziehen kann, ist sie mir sympathisch geworden und ich war sehr an ihrem Wohlergehen interessiert und habe mit ihr mitgefiebert. Gemeinsam haben wir nach den Gründen ihres Zerwürfnisses mit ihrer Schwester gesucht. Sehr hilfreich und interessant waren hier auch die immer wieder eingestreuten, alten Tagebucheinträge der beiden Schwestern.

Dabei lernt Nele auch viel über sich selbst. Längst verdrängte Ereignisse kommen zum Vorschein und helfen ihr, vieles in einem neuen Licht zu sehen. Der Einblick in das Leben ihrer Schwester bringt sie ihr seit langem wieder nahe und weckt auch Verständnis für die Hürden, die Heike tagtäglich nehmen muss. Ganz nebenbei verschieben sich auch Neles Prioritäten und es hat Spaß gemacht, bei ihrer diesbezüglichen Entwicklung mit dabei zu sein.

 
Fazit:

"Die Sache mit meiner Schwester" ist ein gefühlvoller Frauenroman, der trotz der Ereignisse eine gewisse Leichtigkeit verströmt. Ich fühlte mich die ganze Zeit gut unterhalten, während ich begeistert der spannenden Geschichte folgte, die wie immer auch eine gehörige Portion Witz hat und, die ich nur ungern wieder aus der Hand legen wollte. 





gebundenes Buch mit 336 Seiten
Verlag: Pendo (Piper Verlag) 

Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 10.03.2014 

Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-86612-363-2
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