Nele und Heike sind Schwestern,
grundverschieden und waren früher ein Herz und eine Seele. Sie haben
sogar gemeinsam Frauenromane geschrieben und waren damit sehr
erfolgreich. Doch irgendwann haben die beiden sich nur noch gezankt, so
dass sie jetzt bloß noch das Aushängeschild für ihre Bücher sind und die
eigentliche Arbeit von einem Ghostwriter erledigt wird.
Während
einer Talkshow eskaliert es dann plötzlich zwischen den beiden und es
fliegen öffentlich die Fetzen. Auf dem gemeinsamen Nachhauseweg geraten
sie durch den fortgeführten Streit in einen Unfall, bei dem Heike schwer
verletzt wird. Voller Schuldgefühle und mit dem Bedürfnis, dem Grund
ihrer schlechten Beziehung zu ihrer Schwester auf die Spur zu kommen,
quartiert sich Nele bei deren Familie ein und versucht zu helfen. Dabei
fördert sie interessante Dinge zu Tage.
Meine Meinung:
Dies
war nicht mein erster Anne Hertz-Roman und wird auch bestimmt nicht
mein letzter sein. Die aus Neles Sicht geschriebene Geschichte war
durchweg unterhaltsam. Manche Stellen haben mich nachdenklich gestimmt,
bei anderen musste ich laut heraus lachen. Als Leser wird man in ein
Wechselbad der Gefühle geworfen, die das Autorenduo ausgewogen dosiert hat.
Dabei
fühlt man sehr schnell mit Nele mit, auch, wenn ich nicht immer alle
ihrer Aktionen nachvollziehen kann, ist sie mir sympathisch geworden und
ich war sehr an ihrem Wohlergehen interessiert und habe mit ihr
mitgefiebert. Gemeinsam haben wir nach den Gründen ihres Zerwürfnisses
mit ihrer Schwester gesucht. Sehr hilfreich und interessant waren hier
auch die immer wieder eingestreuten, alten Tagebucheinträge der beiden Schwestern.
Dabei
lernt Nele auch viel über sich selbst. Längst verdrängte Ereignisse
kommen zum Vorschein und helfen ihr, vieles in einem neuen Licht zu
sehen. Der Einblick in das Leben ihrer Schwester bringt sie ihr seit
langem wieder nahe und weckt auch Verständnis für die Hürden, die Heike
tagtäglich nehmen muss. Ganz nebenbei verschieben sich auch Neles
Prioritäten und es hat Spaß gemacht, bei ihrer diesbezüglichen Entwicklung mit dabei zu sein.
Fazit:
"Die Sache mit meiner Schwester"
ist ein gefühlvoller Frauenroman, der trotz der Ereignisse eine gewisse
Leichtigkeit verströmt. Ich fühlte mich die ganze Zeit gut unterhalten,
während ich begeistert der spannenden Geschichte folgte, die wie immer
auch eine gehörige Portion Witz hat und, die ich nur ungern wieder aus
der Hand legen wollte.
gebundenes Buch mit 336 Seiten
Verlag: Pendo (Piper Verlag)
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 10.03.2014
Preis: 14,99 Euro
ISBN: 978-3-86612-363-2
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