Montag, 19. Dezember 2016

Blogtour "Camp 21 - Grenzenlos gefangen"

Ihr Lieben,

willkommen bei der Blogtour zu "Camp 21 - Grenzenlos gefangen".




Heute bin ich an der Reihe und ich durfte dem Autor Rainer Wekwerth ein paar Fragen stellen:


Hallo Rainer, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst. Deine Leser kennen Dich hauptsächlich als Autor spannender Fantasy- und Jugendbücher. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben? Wie ist der private Rainer?

Neugierig, ruhig, ausgeglichen, eigentlich ein ganz normaler Typ. Nur das dieser Typ eben Bücher schreibt, in denen es immer um alles geht.

Wann und wie bist Du zum Schreiben gekommen?

Ich schreibe schon seit ich 7 Jahre alt bin. Professionell aber erst seit zwanzig Jahren.

Was macht für Dich das Besondere des Berufes "Autor" aus bzw. welches Erlebnis ist Dir besonders in guter Erinnerung geblieben?

Das Besondere ist jeden Tag in ein fremdes Leben einzutauchen, jemand anderes zu sein, Wahnsinnsabenteuer zu erleben. Das aufregendste Erlebnis in meiner Karriere war sicherlich der Moment, als ich mein erstes Buch gedruckt in Händen hielt. Ich bin fast ohnmächtig geworden.

Schreibst Du lieber Reihen oder Einzelbände?

Lieber Reihen. Die Figuren sind dann wie alte Freunde, denen man erneut begegnet.

Was muss ein gutes Buch für Dich haben?

Eine klare Botschaft und es muss Werte vermitteln, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Es geht eigentlich immer um die Fragen unseres Menschseins: Was ist Liebe? Was ist Hass? Was ist Mut? Etc.
Hingabe, Leidenschaft, Freundschaft, all das sind weitere Fragen mit denen sich gute Bücher beschäftigen, in denen uns die Figuren diese Begriffe ‚vorleben’ und nicht darüber reden. So werden sie Beispiele für uns, wie wir unseren eigenen Fragen im Leben begegnen können. Man muss nicht immer die ganze Welt retten, es reicht schon sich um den Nächsten an der Straßenecke zu kümmern.

Welches Genre liest Du besonders gerne?

Science Fiction. Ich bin so unheimlich neugierig auf die Welt von morgen.

Das Thema Schmerzen ist in Deinem neuen Roman allgegenwärtig. Vor einigen Jahrzehnten waren Schmerzen als Erziehungsmaßnahme nichts Ungewöhnliches. Erst im Laufe der Zeit ist man vielerorts davon abgekommen; das Recht des Kindes auf körperliche und seelische Unversehrtheit wird heute zum Glück sehr hochgehalten. Umso gegensätzlicher wirken gerade die Maßnahmen im Boot Camp auf mich. Was hat Dich veranlasst, dieses Thema aufzugreifen?

Die Aktualität! Keine Woche vergeht, ohne dass das Thema Bootcamps in Dokumentationen aufgegriffen wird. In den USA schon lange allgegenwärtig, boomen nun Bootcamps in Asien. Jeder Exmilitär sieht plötzlich die Möglichkeit richtig Geld mit der „Erziehung“ von Jugendlichen zu verdienen. In den USA ist es schon längst ein Milliardengeschäft, da fragt man sich, wann ziehen die Europäer hinterher. Auch hier kann man besorgten Eltern weismachen Bootcamps würden helfen, anfällige Jugendliche wieder zurück auf den rechten „Weg“ zu bringen.
Eigentlich geht es nur um Kontrolle. Eltern haben Angst die Kontrolle über ihre Kinder zu verlieren, dabei ist das vollkommen normal, aber die heutige Angst der Eltern ihr Kind für immer zu verlieren, sei es an Drogensucht, Kriminalität, etc. führt zu aberwitzigem Verhalten. Die gleichen Eltern haben in ihrer Jugend selbst gekifft und alles ausprobiert, aber wenn das eigene Kind schlechte Noten nach Hause bringt und widerspenstig ist, dann ist die Sorge groß, es könne für alle Zeiten den Anschluss verlieren. Letzte Hoffnung ist für viele Menschen das Bootcamp, dass nicht nur suggeriert, sondern verspricht den Sohn oder die Tochter umzuerziehen. In Wirklichkeit werden die jungen Menschen gebrochen, bis ihre eigene Persönlichkeit verschwunden ist und sie machen, was man ihnen sagt. Aktuell sind geschätzte 100 00 Kinder in den USA in Bootcamps, oftmals über einen langen Zeitraum, der bis zu zwei Jahre dauern kann. Die Missbrauchsfälle gehen in die Tausende. Eine ähnliche Entwicklung hier in Europa gilt es unbedingt zu verhindern.

Deine Protagonisten Mike und Kayla befinden sich in einer absoluten Extremsituation. Fernab von Familie und Freunden sind sie auf sich gestellt und förmlich aneinander gefesselt. Es scheint geradezu unweigerlich, dass die beiden sich näherkommen.

Ja, mich interessierte die Frage wie nahe sich Menschen kommen, die durch extreme Umstände gezwungen sind, miteinander auszukommen. Man kennt das ja aus anderen Extremsituationen wie Krieg, Expeditionen, etc. Im Fall von Kayla und Mike ist es vor allem psychischer Druck, der aber jederzeit zu physischem Druck werden kann. Das ist spannend zu beobachten. Was macht das mit den Menschen?

Vor Jahren wurden bereits Experimente gemacht, dass die physischen Auswirkungen drohender Gefahren das Empfinden von Attraktivität von Menschen untereinander erhöht. Das ausgeschüttete Adrenalin macht empfänglicher für Emotionen; zudem versetzt das ungewohnte Gefühl von Gefahr die betroffenen Personen in Aufregung, man fühlt sich zu den Partnern in solchen Situationen oft hingezogen. Inwieweit hast Du diesen Aspekt in Deine Charaktergestaltung miteingebaut? Würdest Du auch außerhalb ihrer Erlebnisse eine Chance für Mike und Kayla sehen?

Das ist die Frage! Hätten Mike und Kayla sich auch unter normalen Umständen lieben können? Ich denke, ja. Liebe sucht im anderen das, was einem selbst fehlt – das Gegenstück zu einem selbst. Entweder, es ist da oder eben nicht. Extremsituation bringen es nur deutlicher und schneller hervor.

Welcher Charakter bzw. welche Stelle in Deinem Buch ist Dir besonders wichtig?

Kayla und Mike sind mir gleich wichtig. Meine Lieblingsstelle kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern.

Sind zu dem Buch Lesungen geplant oder gibt es die Möglichkeit für Deine Leser an Leserunden teilzunehmen?

Schon jetzt gibt es zahlreiche Lesungsanfragen. Besonders Schulen zeigen großes Interesse an dem Thema. Eine Leserunde wird im Januar auf Lovely Books stattfinden.

Arbeitest Du bereits an einem neuen Projekt? Wenn ja, woran?

Nein, derzeit mache ich Pause.

Die Weihnachtsfeiertage stehen direkt vor der Tür. Wie wirst Du sie verbringen?

Wie wir alle. Im Kreis der Familie. Mit Tannenbaum. Es ist die schönste Zeit des Jahres.

Vielen herzlichen Dank für das Interview und die Zeit, die Du Dir dafür genommen hast.



11 Kommentare:

  1. Eine interessante Blogtour.
    Danke für das Interview! :)

    Liebe Grüße
    Ulrike

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  2. Danke für das sehr interessante Interview.

    Liebe Grüße, Jutta

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  3. Hallo und vielen Dank für das interessante Interview mit dem Autor!

    LG
    Katja

    kavo0003[at]web.de

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  4. Wie cool! Sicher spaßig ihn zu interviewen. Bin schon was neidisch.
    Schicke Feiertage, änni

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  5. Vielen lieben Dank für das echt tolle Interview.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  6. Guten Morgen,

    du hast da ein sehr tolles Interview mit dem Autor geführt. Vor allem war es sehr interessant und mir hat es sehr gut gefallen.

    Liebe Grüße,

    Benny von Bücherfarben.

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  7. Hallo Petra,

    danke für das tolle Interview. Ich finde vor allem die Fragen über die Aktualität des Themas spannend und ob sich die Protagonisten auch verliebt hätten, wenn sie sich unter normalen Umständen kennengelernt hätte, echt interessant.

    Liebe Grüße,
    Moni

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  8. Hallo,
    Ein klasse Interview mit einem meiner Lieblingsautoren. War total interessant und ich bedanke mich herzlich dafür.
    Bin total neugierig auf das neue Buch!

    LG Sonja

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  9. Hallo, :)
    einen tolles Interview mit interessanten, neuen Fragen. :) Hat mir gefallen. :)

    Liebe Grüße
    Marina

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  10. Tolles Interview :=) da wusste ich einige Dinge noch nicht, danke dafür.

    LG

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  11. Hallo,

    danke für das spannende und informative Interview :)

    LG

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