Ihr Lieben,
willkommen bei der Blogtour zu "Camp 21 - Grenzenlos gefangen".
Heute bin ich an der Reihe und ich durfte dem Autor Rainer Wekwerth ein paar Fragen stellen:
Hallo Rainer, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst. Deine Leser kennen Dich hauptsächlich als Autor spannender Fantasy- und Jugendbücher. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben? Wie ist der private Rainer?
Neugierig, ruhig, ausgeglichen, eigentlich ein
ganz normaler Typ. Nur das dieser Typ eben Bücher schreibt, in denen es
immer um alles geht.
Wann und wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Ich
schreibe schon seit ich 7 Jahre alt bin. Professionell aber erst seit
zwanzig Jahren.
Was macht für Dich das Besondere des Berufes "Autor" aus
bzw. welches Erlebnis ist Dir besonders in guter Erinnerung
geblieben?
Das Besondere ist jeden Tag in ein fremdes Leben
einzutauchen, jemand anderes zu sein, Wahnsinnsabenteuer zu erleben. Das
aufregendste Erlebnis in meiner Karriere war sicherlich der Moment, als
ich mein erstes Buch gedruckt in Händen hielt. Ich bin fast ohnmächtig
geworden.
Schreibst Du lieber Reihen oder Einzelbände?
Lieber Reihen.
Die Figuren sind dann wie alte Freunde, denen man erneut begegnet.
Was
muss ein gutes Buch für Dich haben?
Eine klare Botschaft und es muss
Werte vermitteln, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Es geht
eigentlich immer um die Fragen unseres Menschseins: Was ist Liebe? Was
ist Hass? Was ist Mut? Etc.
Hingabe, Leidenschaft, Freundschaft,
all das sind weitere Fragen mit denen sich gute Bücher beschäftigen, in
denen uns die Figuren diese Begriffe ‚vorleben’ und nicht darüber reden.
So werden sie Beispiele für uns, wie wir unseren eigenen Fragen
im Leben begegnen können. Man muss nicht immer die ganze Welt retten, es
reicht schon sich um den Nächsten an der Straßenecke zu kümmern.
Welches Genre liest Du besonders gerne?
Science Fiction. Ich bin so
unheimlich neugierig auf die Welt von morgen.
Das Thema Schmerzen ist
in Deinem neuen Roman allgegenwärtig. Vor einigen Jahrzehnten waren
Schmerzen als Erziehungsmaßnahme nichts Ungewöhnliches. Erst im Laufe
der Zeit ist man vielerorts davon abgekommen; das Recht des Kindes auf
körperliche und seelische Unversehrtheit wird heute zum Glück sehr
hochgehalten. Umso gegensätzlicher wirken gerade die Maßnahmen im Boot
Camp auf mich. Was hat Dich veranlasst, dieses Thema aufzugreifen?
Die
Aktualität! Keine Woche vergeht, ohne dass das Thema Bootcamps in
Dokumentationen aufgegriffen wird. In den USA schon lange
allgegenwärtig, boomen nun Bootcamps in Asien. Jeder Exmilitär sieht
plötzlich die Möglichkeit richtig Geld mit der „Erziehung“ von
Jugendlichen zu verdienen. In den USA ist es schon längst ein
Milliardengeschäft, da fragt man sich, wann ziehen die Europäer
hinterher. Auch hier kann man besorgten Eltern weismachen Bootcamps
würden helfen, anfällige Jugendliche wieder zurück auf den rechten „Weg“
zu bringen.
Eigentlich geht es nur um Kontrolle. Eltern haben
Angst die Kontrolle über ihre Kinder zu verlieren, dabei ist das
vollkommen normal, aber die heutige Angst der Eltern ihr Kind für immer
zu verlieren, sei es an Drogensucht, Kriminalität, etc. führt zu
aberwitzigem Verhalten. Die gleichen Eltern haben in ihrer Jugend selbst
gekifft und alles ausprobiert, aber wenn das eigene Kind schlechte
Noten nach Hause bringt und widerspenstig ist, dann ist die Sorge groß,
es könne für alle Zeiten den Anschluss verlieren. Letzte Hoffnung ist
für viele Menschen das Bootcamp, dass nicht nur suggeriert, sondern
verspricht den Sohn oder die Tochter umzuerziehen. In Wirklichkeit
werden die jungen Menschen gebrochen, bis ihre eigene Persönlichkeit
verschwunden ist und sie machen, was man ihnen sagt. Aktuell sind
geschätzte 100 00 Kinder in den USA in Bootcamps, oftmals über
einen langen Zeitraum, der bis zu zwei Jahre dauern kann. Die
Missbrauchsfälle gehen in die Tausende. Eine ähnliche Entwicklung hier
in Europa gilt es unbedingt zu verhindern.
Deine Protagonisten Mike und
Kayla befinden sich in einer absoluten Extremsituation. Fernab von
Familie und Freunden sind sie auf sich gestellt und förmlich aneinander
gefesselt. Es scheint geradezu unweigerlich, dass die beiden sich
näherkommen.
Ja, mich interessierte die Frage wie nahe sich Menschen
kommen, die durch extreme Umstände gezwungen sind, miteinander
auszukommen. Man kennt das ja aus anderen Extremsituationen wie Krieg,
Expeditionen, etc. Im Fall von Kayla und Mike ist es vor allem
psychischer Druck, der aber jederzeit zu physischem Druck werden kann.
Das ist spannend zu beobachten. Was macht das mit den Menschen?
Vor
Jahren wurden bereits Experimente gemacht, dass die physischen
Auswirkungen drohender Gefahren das Empfinden von Attraktivität von
Menschen untereinander erhöht. Das ausgeschüttete Adrenalin macht
empfänglicher für Emotionen; zudem versetzt das ungewohnte Gefühl von
Gefahr die betroffenen Personen in Aufregung, man fühlt sich zu den
Partnern in solchen Situationen oft hingezogen. Inwieweit hast Du
diesen Aspekt in Deine Charaktergestaltung miteingebaut? Würdest Du
auch außerhalb ihrer Erlebnisse eine Chance für Mike und Kayla sehen?
Das
ist die Frage! Hätten Mike und Kayla sich auch unter normalen Umständen
lieben können? Ich denke, ja. Liebe sucht im anderen das, was einem
selbst fehlt – das Gegenstück zu einem selbst. Entweder, es ist da oder
eben nicht. Extremsituation bringen es nur deutlicher und schneller
hervor.
Welcher Charakter bzw. welche Stelle in Deinem Buch ist Dir
besonders wichtig?
Kayla und Mike sind mir gleich wichtig. Meine
Lieblingsstelle kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern.
Sind zu
dem Buch Lesungen geplant oder gibt es die Möglichkeit für Deine Leser an
Leserunden teilzunehmen?
Schon jetzt gibt es zahlreiche
Lesungsanfragen. Besonders Schulen zeigen großes Interesse an dem Thema.
Eine Leserunde wird im Januar auf Lovely Books stattfinden.
Arbeitest Du bereits an einem neuen Projekt? Wenn ja, woran?
Nein, derzeit mache
ich Pause.
Die Weihnachtsfeiertage stehen direkt vor der Tür. Wie wirst Du sie verbringen?
Wie wir alle. Im Kreis der Familie. Mit
Tannenbaum. Es ist die schönste Zeit des Jahres.
Vielen herzlichen Dank für das Interview und die Zeit, die Du Dir dafür genommen hast.
Eine interessante Blogtour.
AntwortenLöschenDanke für das Interview! :)
Liebe Grüße
Ulrike
Danke für das sehr interessante Interview.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Jutta
Hallo und vielen Dank für das interessante Interview mit dem Autor!
AntwortenLöschenLG
Katja
kavo0003[at]web.de
Wie cool! Sicher spaßig ihn zu interviewen. Bin schon was neidisch.
AntwortenLöschenSchicke Feiertage, änni
Vielen lieben Dank für das echt tolle Interview.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Daniela
Guten Morgen,
AntwortenLöschendu hast da ein sehr tolles Interview mit dem Autor geführt. Vor allem war es sehr interessant und mir hat es sehr gut gefallen.
Liebe Grüße,
Benny von Bücherfarben.
Hallo Petra,
AntwortenLöschendanke für das tolle Interview. Ich finde vor allem die Fragen über die Aktualität des Themas spannend und ob sich die Protagonisten auch verliebt hätten, wenn sie sich unter normalen Umständen kennengelernt hätte, echt interessant.
Liebe Grüße,
Moni
Hallo,
AntwortenLöschenEin klasse Interview mit einem meiner Lieblingsautoren. War total interessant und ich bedanke mich herzlich dafür.
Bin total neugierig auf das neue Buch!
LG Sonja
Hallo, :)
AntwortenLöscheneinen tolles Interview mit interessanten, neuen Fragen. :) Hat mir gefallen. :)
Liebe Grüße
Marina
Tolles Interview :=) da wusste ich einige Dinge noch nicht, danke dafür.
AntwortenLöschenLG
Hallo,
AntwortenLöschendanke für das spannende und informative Interview :)
LG