Donnerstag, 9. Februar 2017

Interview Julia Adrian


Hallo,

und auch von mir ein herzliches Willkommen zur Fantasywoche. 


Ich darf Euch heute gemeinsam mit Lunis-Lesezauber und Hellis Bücherland ein Interview mit Julia Adrian präsentieren.


Hallo Julia, der Klassiker zum Aufwärmen. Wie geht’s Dir?
Julia Adrian: Müde aber glücklich trifft es in den meisten Fällen


In welchen Genres fühlst Du Dich wohl? Sowohl beim Schreiben als auch lesen…
Julia Adrian: In meinem Regal finden sich hauptsächlich Krimis, Thriller und Drachenmond-Titel, letztere kamen im vergangenen Jahr dazu, während ich mit ersteren aufgewachsen bin. Warum ich trotzdem Märchen schreibe? Vielleicht ist es Zufall, vielleicht Schicksal. Tatsache bleibt: ich liebe die unendlichen Möglichkeiten, die sich in der Phantastik bieten. Ob vergessener Gott, eine böse Fee oder ein verfluchter Prinz – es gibt keine andere Grenze als die, der eigenen Kreativität und Fantasie.


Drei Begriffe, die Dich beschreiben?
Julia Adrian: Chaotisch, Kreativ, Vergesslich.


Was treibt Dich auf die Palme?
Julia Adrian: In der Regel bin ich ziemlich entspannt – ob nun mein Mann rückwärts in ein anderes Auto fährt, meine Tochter zum dritten Mal ihren Becher umkippt oder meine Schwester die Butter mit Nutella verschmiert, das alles versuche ich, mit Humor zu nehmen. Was anderes bleibt bei so viel Leben im Haus auch einfach nicht übrig.
Manchmal aber – so wie vergangenen Monat – wenn eine Kinderkrankheit auf die nächste folgt und sich die schlaflosen Nächte ins Unendliche ziehen, dann reißt auch mir bei Kleinigkeiten der Geduldsfaden.


Wirst Du von Deinem Mann unterstützt?
Julia Adrian: Mal mehr, mal weniger. Da er selbst Vollzeit arbeitet, nebenbei noch studiert und einen wahnsinnig langen Arbeitsweg hat, kann er mich innerhalb der Woche kaum unterstützen. Am Wochenende stehen häufig irgendwelche Events oder Familienaktivitäten an, sodass auch da die Schreibzeit gering ausfällt. In der Regel bleiben mir die Abende, wenn die Kids schlafen und Ruhe einkehrt – falls ich selbst dann noch fit genug bin.
In den heißen Phasen vor den Veröffentlichungen ist es meine Mama, die mir die Kinder abnimmt und mir so freie Zeit zum Schreiben schafft. Ohne sie hätte ich den letzten Band der Fee noch lange nicht beenden können.


Was macht Lust auf das große Abenteuer Lesen?
Julia Adrian: Momentan bin ich unheimlich liebesbedürftig, vielleicht, weil mich der Alltag so sehr schlaucht, deshalb stehen gerade Romane mit Happy End und anschmachtungswürdigen Book-Boy-Friends ganz oben auf meiner Liste. Wenn ich lese, ist es wie ein kleiner Urlaub, eine kurzzeitige Flucht vor der Realität, die alle Sorgen für den Moment verdrängt.


Hast Du Kinder? Wenn ja, Was sagen sie zur Mama als Autorin?
Julia Adrian: Tja, ich darf mich stolze Mama gleich dreier Kinder nennen. Baby Nr. 3 wird diesen Monat ein Jahr alt und klebt mir den lieben, langen Tag an der Backe – zum Glück gibt es so wundervolle Tragehilfen, ich wüsste nicht, was ich ohne täte!
Das Sandwich-Kind ist unsere Prinzessin, die ganz genau weiß, was sie will (und wie sie es von Papa bekommt). Dass ich schreibe, hat sie noch nicht verstanden, trotzdem ist sie eine unheimliche Inspiration für mich: Jeden Abend reden wir über Prinzessinnen mit Schleifen im Haar, die Frösche gegen Wände werfen oder mit Bären im Wald tanzen.
Unser Großer ist nun ein Schulkind und als er rausfand, dass J.K. Rowling mit sechs Jahren bereits die ersten Geschichten schrieb, war er so entsetzt (er liebt Mathe, und hasst Schreiben), dass er mir jetzt immer seine Ideen diktiert, damit ich sie für ihn aufschreiben kann. Deshalb darf er sich jetzt stolz Co-Autor nennen. Er ist mein größter Fan, meine Inspiration und der Grund, weshalb es die Fee gibt. Ohne ihn hätte ich vielleicht niemals ein Buch veröffentlicht.


Was bezeichnest Du als Dein besonderes Talent?
Julia Adrian: Spontan würde ich sagen, ich schreibe ganz nette Geschichten – da dort aber noch so viel Luft nach oben ist und ich mich stetig weiterentwickle (und es so viel bessere und begnadetere Autoren als mich gibt), zögere ich, es als Talent zu bezeichnen. Schreiben ist zum Großteil ein Handwerk, wobei mit Sicherheit auch ein Funken Talent dazugehört. Etwas anderes will mir aber partout nicht einfallen. Also – wenn ich ein Talent nennen muss, dann ist es wohl das Erdichten von Geschichten.


Wie sieht Dein perfekter Tag aus?
Julia Adrian: Er beginnt mit AUSSCHALFEN, hahaha, für mich eine Seltenheit! Nein, im Ernst: ein Tag, an dem sich die Kinder nicht streiten, das Baby nicht zahnt, hustet, kränkelt, mein GG frei hat und wir irgendwas Schönes unternehmen (nachdem ich Ausschlafen durfte – hihi!), wäre für mich nahezu perfekt. <3


Wirst Du manchmal missverstanden?
Julia Adrian: Ich befürchte, häufig missverstanden zu werden, weshalb ich ständig „Verstehst du, was ich meine?“ frage und damit alle (ganz besonders meine Mama) nerve. In knappen Sätzen auf den Punkt zu kommen, fällt mir schwer, weshalb ich ewig schwafle (um ja richtig verstanden zu werden) und dann den Punkt aus den Augen verliere und etwas Einfaches viel zu kompliziert erklärt habe. Ein Teufelskreis. (Siehe die Antwort dieser Frage!)


Ist Heimat ein großes Versprechen?
Julia Adrian: Da ich als Jugendliche für einige Zeit in Neuseeland lebte und mich dort sehr „heimisch“ fühlte, weiß ich, dass „Heimat“ nicht unbedingt ein Ort sein muss, sondern (für mich) die Menschen sind. Fühle ich mich wohl und werde ich aufgenommen, dann bin ich „daheim“ – etwas, dass überall auf der Welt der Fall sein kann. Gefunden habe ich es aktuell an der Nordsee in einem winzigen Dorf UND im Drachenmond Verlag. Man mag es kaum glauben, aber auch dort fühle ich mich wirklich und von Herzen „heimisch“.


Wozu braucht der Mensch eine Privatsphäre?
Julia Adrian: Ganz im Ernst? Ich finde es manchmal erschreckend, wie effizient das Internet (um es mal allgemein zu fassen) unsere Daten sammelt, speichert und auswertet. Als ich zum dritten Mal schwanger war – noch ganz frisch –, ploppte bei Amazon ein Pop-Up auf mit der Frage: „Erwarten Sie Nachwuchs? Wenn ja, Herzlichen Glückwunsch! Wann ist es denn soweit? Hier geht es zu unserer Baby-Abteilung.“
Den Text habe ich jetzt ungefähr wiedergegeben. Aber die Tatsache alleine, dass diese Frage kam, obwohl ich selbst erst seit kurzem Bescheid wusste, war für mich unfassbar! Mein GG glaubt zwar bis heute, dass ich vorher etwas Schwangerschaftstechnisches gegoogelt haben muss, ich bin mir aber sicher, dass es nicht der Fall war. (Jaja, Schwangerschaftsdemenz und so.) Aber selbst wenn!
Tja, ich glaube also, dass heute kaum noch etwas wirklich privat ist. Deshalb schätze ich die Momente ohne Handy, Laptop und Internet sehr. Manchmal vermisse ich die Zeit, als ich mich noch strikt weigerte, ein Handy zu besitzen. Für die FBM 2016 kaufte mein GG mir eines allen Protesten zum Trotz. Seitdem ist meine kreative Schaffungszeit übrigens merklich kürzer geworden. Ich arbeite viel besser und effizienter, wenn ich in meiner eigenen, kleinen Blase bin, meinem privaten Reich, ganz ohne Kontakt zur Außenwelt.
Die Frage habe ich jetzt wahrscheinlich gar nicht beantwortet … oder vielleicht doch? Ich brauche Privatsphäre, um kreativ zu sein. Ist das eine Antwort? Ich weiß es ehrlich nicht, haha! SORRY!


Welche Illusion lässt Du Dir nicht nehmen?
Julia Adrian: Das ein jeder von uns die Welt verändern und zu einem besseren Ort machen kann. Ich weiß, dass ich nur ein Mensch unter Milliarden von Menschen bin, die diesen Planeten bevölkern und sich selbst und einander wirklich schlimme Dinge antun. Ich weiß, dass ich alleine die Müllinseln in den Ozeanen nicht kleiner mache, nur weil ich versuche, weniger Plastikmüll zu haben. Ich weiß auch, dass, egal wie oft ich auch Online-Petitionen für mehr Gerechtigkeit unterschreibe, es jedes Mal neues Leid und noch mehr Ungerechtigkeit geben wird, irgendwo, jeden Tag, jeden Moment. Und doch – wer wäre ich, wenn ich aufhören würde, dagegen anzukämpfen?
Und wenn es nur im Kleinen ist. Wenn es nur eine Unterschrift ist.
OH – und ich bin fest davon überzeugt, dass es Hogwarts wirklich gibt. (Ich warte noch auf meine Eule, die hat sich nur über dem Ärmelkanal verflogen. Ganz sicher!)


Definition von Leidenschaft?
Julia Adrian: Ich kann nur für mich sprechen – aber ich träume von meinen Büchern, meinen Geschichten, denke Tag und Nacht an sie und wenn ich längere Zeit nicht schreibe, dann werde ich kribbelig, nervös und unruhig. Es grenzt beinahe an eine Sucht. Meine Geschichten sind ein Teil von mir, ein Teil meines Lebens, meine Leidenschaft.


Ist Dein Leben eher ein Roman- oder ein Sachbuch?
Julia Adrian: Definitiv ein Roman, für ein Sachbuch ist mein Leben zu chaotisch, ungeordnet und verrückt.
 

Wie dürfen wir uns Deinen Schreibtisch vorstellen?
Julia Adrian: Er ist knapp und distanziert, streckenweise märchenhaft, manchmal poetisch – aber im Grunde ganz normal. Viele Leser nennen ihn „anders“ – ich persönlich wüsste nicht, was ich anders mache. Ich schreibe, wie ich denke (glaube ich zumindest). Ihr seht, ich bin ein Laie auf dem Gebiet.


Beste Lesezeit/Schreibzeit: High Noon oder Mitternacht?
Julia Adrian: Es ist schon lustig, wie viele Künstler die Nacht bevorzugen. Für mich liegt der Reiz dabei ganz klar in der absoluten Ruhe. Niemand ruft an oder klingelt, kein Kind quengelt, will was Trinken oder auf Toilette, zum Sport oder vom Bus abgeholt werden. Die Nacht ist so wunderbar ruhig, sie gehört (leider nicht immer) mir allein. <3


Entwickelt sich das Autorendasein zum Showgeschäft?
Julia Adrian: Tatsächlich scheint das ein gewisser Trend zu sein. Wer sich gut vermarktet und auf den SocialMedia Kanälen aktiv und präsent ist, der „verkauft“ sich besser – aber nicht immer. Gerade für Jungautoren, die keinen großen Verlag im Rücken haben, ist das Marketing auf diesen Plattformen extrem wichtig. Trotzdem ist es nur ein winziger Teil all dessen, was das Autorendasein ausmacht. Ich wage sogar zu behaupten, dass das, was auf FB und co passiert, nur die Spitze des Eisbergs ist. Der größere Teil des Autorendaseins liegt verborgen. Zumindest ist das bei mir der Fall.


Was darf ein Autor unbedingt nicht können?
Julia Adrian: Es gibt sehr viel, das ich nicht kann. Meine Bücher entstehen im Teamwork: Alex sorgt für ein hübsches Kleid, Astrid für ein ansprechendes Inneres, es wird lektoriert, korrigiert, gesetzt, in E-Books umgewandelt und vermarktet – alles Dinge, von denen ich nichts verstehe. Andere Autoren jedoch vereinen all diese Fähigkeiten und schaffen wundervolle Werke ganz im Alleingang. Das ist doch toll.
Ob sie nun auch noch zeichnen, singen, schlafend Klavier spielen, TV-reife Reden schwingen, blind Angeln oder rückwärts Salto schlagen können … Ich glaube nicht, dass es irgendwelche allgemeingültigen Regeln oder Verallgemeinerungen geben sollte, was man als Autor können oder nicht können darf. Autoren sind Menschen, Menschen sind unterschiedlich. Und das ist gut so.
 

Dein allererstes Buch? Hat es Dir gefallen?
Julia Adrian: Das erste Buch, dass ich schrieb und vollendete, liegt noch schlummernd auf meinem PC und wartet darauf, irgendwann einmal das Licht der Welt zu erblicken. Ich mag die Geschichte, sie ist seicht, leicht Klischeebeladen, es gibt einen Bad-Boy mit weichem Kern und viiiiel Liebe. Momentan zögere ich, sie zu überarbeiten und zu veröffentlichen, weil sie so ganz und gar anders ist, als die Fee. Es ist weniger komplex, fluffiger. Ich mag es trotzdem – oder gerade deshalb. Trotzdem fürchte ich mich davor, die Leser zu enttäuschen. Mal sehen, mal sehen.


Die beste Entscheidung Deines Lebens?
Julia Adrian: Meinen Großen zu bekommen, obwohl ich mitten im Abi steckte.


Wann, und womit, wurdest Du das letzte Mal angenehm überrascht?
Julia Adrian: Das letzte Mal, als ich so richtig, richtig überrascht war und sogar eine ganze Zeit lang in bester Banschee-Manier schrie, war, als meine Schwester plötzlich vor der Tür stand, obwohl sie eigentlich in Mexiko sein sollte!!! Sie ist für einen Monat spontan von ihrem Auslandsjahr auf Heimaturlaub gekommen, in wenigen Tagen fliegt sie zurück nach Costa Rica, um dort ein Praktikum zu machen. Gott, was war ich überrascht – und was habe ich mich gefreut!


Was hältst Du von der Entwicklung des Buchmarktes?
Julia Adrian: Manchmal finde ich es traurig, wenn ich mir die Masse an Neuerscheinungen ansehe, die den Amazon-Markt jeden Monat überschwemmen. Vielleicht ist es nur mein Eindruck, aber viele Bücher in den Top-Amazon-Charts, deren Klappentexte ich sehr ansprechend finde, lesen sich, als seien sie im Fließband-Verfahren geschrieben und veröffentlicht worden. Ich weiß, was für ein enormer Konkurrenzdruck herrscht, ich weiß, dass, wer wirklich vom Schreiben leben will, extrem viel Output in extrem kurzen Abständen liefern muss – aber das geht m.M. nach oft auf Kosten der Qualität. Was ich schade finde, denn ich würde viele Bücher gerne lesen und tue es dann doch nicht. Ich weiß, dass nicht alle SPler so sind und doch sind es zu viele. Heutzutage kann einfach jeder ein Buch schreiben und veröffentlichen. Was einerseits wunderbar ist, denn genauso habe ich angefangen, andererseits fällt es schwer, die wirklich guten Geschichten zu finden in der Masse an „unfertigen“ Texten.
Ich glaube, das größte Problem ist, dass Schreiben eine Kunst und zugleich ein Beruf ist. Und manchmal leidet die Kunst unter den wirtschaftlichen Aspekten, denen sich die Autoren unterwerfen.


Welche Vorsätze hast Du für 2017?
Julia Adrian: Schriftstellerisch gesehen, möchte ich zwei Bücher vollenden. Ob das klappt … werden wir sehen. Ansonsten geht alles so weiter wie bisher. <3


Was würdest du den Lesern gerne einmal sagen?
Julia Adrian: Ohne euch säße ich nicht hier, um dieses Interview auszufüllen (sondern könnte schön „Stolz & Vorurteil“ zu Ende schauen. Hach!). Deshalb – DANKE!


Wie viel von deinen Protagonistin/en steckt in dir selbst?
Julia Adrian: Eine gute Frage, die ich kaum beantworten kann. Ich befürchte, unterbewusst viel zu viel von mir selbst in die Charaktere miteinfließen zu lassen. Das ist etwas, das ich noch lernen muss. Dennoch bin ich nicht eine meiner Figuren, ich erkenne mich nur manchmal in bestimmten Eigenheiten wieder.


Wie diszipliniert muss man sein, um ein Buch schreiben zu können?
Julia Adrian: Sehr, denn der erste Motivationsschub, der die ersten hundert Seiten nur so dahinfliegen lässt, verebbt irgendwann und dann kommen die Zweifel-Phasen. Manchmal ist dann jede einzelne Seite ein Kampf. Es gibt Autoren, die niemals in so ein Loch fallen. Mir passiert das leider bei jedem Buch. Was mir da hilft? Abstand und dann Disziplin. Irgendwann platzt der Knoten und es geht weiter.


Welche Bücher gefallen dir selbst? Gibt es ein spezielles Vorbild?
Julia Adrian: In meinem Regal finden sich fast nur Krimis. Ich liebe Minette Walters oder Elizabeth George, genauso aber die Harry Potter Bände. Als letztes konnte mich so richtig „Das Herz im Glas“ von Katharina V. Haderer überzeugen, es ist eine wundervolle Mischung aus Fantasy, Krimi und Action, genau wie bei Nicole Böhms „Die Chroniken der Seelenwächter“. Gerade die Verbindung dieser beiden Genres gefällt mir ausgesprochen gut!


Wie kamst du auf die Ideen, die in 13. Fee drin stecken?
Julia Adrian: Ich las meinem Sohn abends die grimmschen Märchen vor und nach jeder Geschichte hatte er Fragen: Warum die Hexen böse sind oder wieso der König die dreizehnte Fee nicht eingeladen hat, wohin die Hexe fällt, als sie von Gretel in den Ofen geschubst wird und wieso Rapunzel im Turm eingesperrt ist. Ich begann die Märchen fortzuspinnen, ersann neue Enden, dichtete hier etwas dazu, schmückte dort etwas aus. Eines Abends, als er endlich schlief, begann ich selbst eine Geschichte zu schreiben – über eine Fee, die Opfer ihres eigenen Dornröschen-Fluches wurde. Zusammen mit dieser Antagonistin betrat ich Pandora und hatte keine Ahnung, wohin uns die Reise führen würde.


Was macht für Dich das Besondere des Berufes "Autor" aus bzw. welches Erlebnis ist Dir besonders in guter Erinnerung geblieben?
Julia Adrian: Tatsächlich schrieb ich anfangs aus einem ganz und gar egoistischen Grund heraus: es machte mir einfach Spaß. Ans Veröffentlichen dachte ich nie. Als es dann jedoch soweit war und die ersten Rezensionen auftauchten und erste Nachrichten in meinem Postfach landeten, da begriff ich, dass ich – so abwegig und seltsam es sich auch anfühlte – mit meinen Geschichten anderen Menschen etwas geben konnte: eine Auszeit von der Realität. Das ist für mich bis heute eine berührende und etwas angsteinflößende Entdeckung. Da liest jemand, was ich schreibe. Es liebt und leidet jemand mit den Figuren, die ich mir erdachte. Es ist fast, als würde ich fremde Menschen in meinen Kopf hinein- und teilhaben lassen. Seltsam – und zugleich berauschend.


Schreibst Du lieber Reihen oder Einzelbände?
Julia Adrian: Bisher habe ich nur eine Reihe geschrieben und weil der Druck und die Erwartungshaltung dabei so extrem war (oder sich zumindest so anfühlte), nahm ich mir vor, nur noch Einzeltitel zu schreiben. Aber Pustekuchen: Der verfluchte Prinz wird zumindest zweiteilig. Warum ich mir das antue? Ich weiß es selbst nicht.


Was muss ein gutes Buch für Dich haben?
Julia Adrian: Wenn der Klappentext mich fesselt, ich dann nicht aufhören kann zu lesen und die Seiten nur so dahinfliegen, wurde in meinen Augen alles richtiggemacht. Ein Buch soll mich unterhalten und mir eine schöne Zeit bescheren – mehr erwarte ich i.d.R. nicht.


Vielen Dank Julia für die tollen Antworten und die Geduld, die du aufgebracht hast bei so vielen Fragen, aber wir konnten uns nicht auf weniger einigen ;)
Ich danke euch für die vielen, tollen Fragen, auch wenn ich fast einen Krampf im Finger vom Scrollen bekommen habe. Hahaha!
 
 
Das Interview führten Bettina von Helli’s Bücher-Land, Nicole Müller von Lunis-Lesezauber  und meine Wenigkeit.


Und wer jetzt Lust auf die Bücher von Julia Adrian bekommen hat, kann HIER meine Meinung zum ersten Band der dreizehnten Fee nachlesen.

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