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In Mellis Leben läuft es gerade nicht so
gut. Ihre Mutter, die sie all die Jahre für sich alleine hatte,
heiratet! Und dann noch einen Amerikaner!
Melli ist frustiert und wäre am liebsten irgendwo anders, nur nicht gerade bei der Trauungszeremonie. Doch plötzlich wird alles ganz still um sie herum und niemand bewegt sich mehr! Nur Melli scheint von diesem Phänomen nicht betroffen zu sein. Was ist da los? Meine Meinung: Stefanie Dörr bezaubert in diesem Buch mit vielen, schön gezeichneten Charakteren, die wirken, als wären sie direkt aus dem Leben gegriffen. Allen voran Melli, die als Einzelkind bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist und innigen Kontakt zu dem Rest der Familie hat. Ihre Cousinen Pia und Lora sind Zwillinge, die in demselben Alter wie sie, und gleichzeitig ihre besten Freundinnen sind, auch, wenn eine neue Klassenkameradin versucht, sich zwischen sie zu stellen. Die Eltern der Zwillinge, Christoph und Kira, sind fast wie Ersatzeltern für Melli, die oft bei ihnen zu Gast ist. Oma Doro schwebt ein wenig auf der Esoterik-Welle und hat viele interessante Geschichten zu erzählen. Sie bleibt gerne geheimnisvoll und man munkelt, sie sei eine Hexe. Adrian und sein Sohn Jason bringen dieses Familiengefüge in Mellis Augen gefährlich ins Wanken und Melli hat Angst vor all den Veränderungen, die sich für sie ergeben. Da kommt ihr ihre merkwürdige Fähigkeit, in der Zeit zu reisen, gerade recht, auch, wenn sie sie nicht wirklich kontrollieren kann. Ob sie die Ereignisse auch verändern kann? Es hat Spaß gemacht, Melli ein Stück zu begleiten. So viele Dinge stürmen auf sie ein: die Veränderung ihrer Familienstruktur, eine ungeahnte, magische Fähigkeit und auch eine Bewährungsprobe ihrer Freundschaft zu Pia. Diese Geschehnisse und auch die Gedanken- und Gefühlswelt hat die Autorin sehr gut beschrieben und insbesondere Mellis nicht immer ganz so astreines Benehmen hat mir gefallen, weil sie dadurch sehr authentisch erscheint. Einzig die Tatsache, dass die Mädchen in meinen Augen noch zu jung für ihre Verliebheit hinsichtlich einiger Jungs sind, hat mich ein wenig gestört. Dafür hätten sie meines Erachtens mindestens zwei Jahre älter sein müssen, doch, wenn man dies außer Acht lässt, ist die Geschichte sehr gelungen und unterhaltsam. Gerne würde ich noch mehr über Melli und ihre Familie und Freunde erfahren. Fazit: Freundschaft, Liebe und Toleranz sind zentrale Themen in "Melli - Einmal blinzeln und von vorn". Liebenswerte Charaktere und eine unterhaltsame und fantastische Geschichte haben mir großen Lesespaß bereitet. Ich bin neugierig, was die Zukunft noch für Melli bereithält. |
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