Moira Grayson ist ein Mündel der Stadt
Lovecraft und besucht als eines der wenigen Mädchen die dortige
Akademie. Ihre Mutter lebt im Irrenhaus, ihr Bruder ist verschwunden und
ihr selbst blüht voraussichtlich an ihrem 16. Geburtstag der Ausbruch
des Wahnsinns, den bislang jeden in ihrer Familie in dem Alter ereilt
hat. Sie alle sind mit dem unheimlichen Nekrovirus infiziert.
Dieser
Virus hat die merkwürdigsten und unheimlichsten Kreaturen
hervorgebracht, die am Rande der Stadt in den ungesicherten Straßen,
außerhalb der Reichweite der Protektoren, auf ihre Opfer warten. Die
Existenz von Magie wird offiziell verneint und jeder, der anderes
behauptet, wird der Ketzerei bezichtigt und aufs Härteste bestraft.
Doch
dann erhält Moira einen Hilferuf ihres Bruders und gemeinsam mit ihrem
besten Freund Cal begibt sie sich außerhalb ihres streng geregelten
Lebens, in der Hoffnung, Conrad lebend wiederzusehen.
Meine Meinung:
Das Weltenbild, das Caitlin Kittredge erschaffen hat, ist sehr komplex. "The Iron Thorn - Flüsternde Magie"
ist kein Buch, das man so nebenbei liest, sondern es verlangt die volle
Aufmerksamkeit seiner Leser. Ganz langsam hat mich die Geschichte in
ihren Sog gezogen und als sich mir das gesamte Bild erschlossen hatte,
war es längst um mich geschehen.
Die Protagonistin Moira, die in
der Originalausgabe den unaussprechlichen Namen Aoife besitzt, weckt
hier schnell Sympathien aufgrund ihres unterprivilegierten Lebens, das
ihr jedoch nicht den Mut zum Leben genommen hat. Während sie auf der
einen Seite am liebsten das wohlerzogene Mädchen sein möchte und auch
die Werte der Gesellschaft verinnerlicht hat, rebelliert sie doch in
ihrem Innersten gegen alles, was ihr genau diese vorsetzt. Gleichzeitig
zeichnet sich Moira durch ihr hohes Technikverständnis aus, das ihr den
Besuch der Akademie ermöglicht und sie damit trotz ihrer Stellung als Mündel zu etwas Besonderem macht.
Die
Technik hat - wie es sich für einen Steampunk geprägten Roman gehört -
in der Stadt eine besondere Bedeutung, denn sie ist der neuerschaffene
Glaube der Menschen. Jegliche anderen Bekenntnisse werden als Ketzerei geächtet, wobei schon der bloße Verdacht gegen einen Bürger ausreicht.
Außerhalb
von Lovecraft nimmt dieser Stellenwert jedoch rasant ab und der
magische Teil der Welt tritt immer mehr in den Vordergrund. Hier trifft
man auf Elfen, Magier und viele andere fantastische Wesen, die allesamt
ein besonderes Interesse an Moira zu haben scheinen. Auf diese Weise hat
die Autorin diese zwei Welten perfekt miteinander vereint. Der
dystopische Charakter des Romans ist dabei konstant spürbar, erfährt
jedoch zum Ende der Handlung einen ungeahnten Höhepunkt.
Moiras
ständige Begleiter sind ihr bester Freund Cal und der draufgängerische
Führer Dean. Während Cal eher ruhig und zurückhaltend ist, stürzt sich
Dean begeistert in jedes Abenteuer und gewinnt die Herzen mit seiner
großen Klappe. Was anfangs als Dreiecks-Liebesgeschichte anmutet,
verliert sich glücklicherweise nicht in diesem Klischee, sondern erhält
im Laufe der Handlung eine ganz andere Ausrichtung.
Fazit:
Ausgesprochen kreativ hat Caitlin Kittredge in "The Iron Thorn - Flüsternde Magie"
ihre Welt gestaltet. Hier vereinigen sich Steampunk, Fantasy und
Dystopie zu einer ganz besonderen Geschichte, die mit ihren
interessanten Charakteren auf der ganzen Linie bei mir punkten konnte.
Die anhaltende Spannung hat mich beim Lesen stets begleitet und nie
konnte ich sagen, was als nächstes passieren würde. Ich bin schon
wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.
gebundenes Buch mit 576 Seiten
Verlag: cbj
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 01.09.2014
Alter: ab 13 Jahren
Preis: 18,99 Euro
ISBN: 978-3-570-13830-4
mehr Infos, Leseprobe und Einkauf über Verlag möglich → HIER
Oh, das Buch muss ich unbedingt auch noch lesen!
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