Nach einem
Schulwechsel kann Kalah es kaum glauben, dass die angesagten Freundinnen
Beth und Britney sich ihrer annehmen. Die Beziehung der drei Mädchen
ist kompliziert und wird auf die Probe gestellt, als Beth an ihrem
achtzehnten Geburtstag urplötzlich verschwindet.
Kalah, die mehr
Gefühle für Beth entwickelt hat, ist verzweifelt und versucht, hinter
den Grund für Beths Flucht zu kommen. Sie mag nicht glauben, dass diese
sich nur einfach abgesetzt hat, wie ihr Britney versichert. Doch bevor
Kalah auch nur etwas herausfinden kann, verschwindet auch Britney mehr
oder weniger spurlos.
Meine Meinung:
Der Klappentext des
Buches hat mich im wahrsten Sinne direkt angesprochen. Wer hat nicht
schon mal ganz kurz den Gedanken gehabt, alles hinter sich zu lassen und
irgendwo ganz neu anzufangen. Ich war gespannt, wie die Autorin dieses
Thema aufgreifen wollte.
Der Einstieg in den Roman hat mir gut
gefallen. Ich konnte mir schnell ein Bild sowohl von den
Hauptcharakteren, als auch vom eigentlichen Geschehen machen.
Ich
fand das Buch sehr flüssig geschrieben, Längen kamen bei mir eigentlich
nicht auf. Dafür der dringende Wunsch die Protagonistin Kalah immer mal
wieder ganz kräftig zu schütteln und am liebsten in die Realität
zurückzuholen. Nach allem, was sie durchgemacht hat in der
Vergangenheit, scheint sie nicht viel daraus gelernt zu haben. Sie macht
sich selbst zum Sklaven einer Freundschaft, die mehr als einseitig zu
sein scheint, nimmt dies zwar wahr, zieht aber nicht die nötigen Konsequenzen daraus.
Zum
einen wird immer wieder betont, dass sie gar nicht glauben kann, dass
Beth und Britney sich mit ihr abgeben, auf der anderen Seite scheint sie
es aber nie wirklich zu hinterfragen. Auch die Rolle, die sie in dieser
Dreierbeziehung übernimmt, scheint sie nicht stutzig zu machen. Alles
wird von der Idee überschattet, dass sie sich vielleicht in Beth
verliebt hat. Der Umstand, dass sie dennoch nicht Schluss mit ihrem
Freund macht, der im Gegensatz zu ihren Freundinnen immer für sie da
ist, macht Kalah zudem nicht unbedingt sympathisch für mich.
Trotz
des angenehmen Schreibstils will die Spannung nicht so recht bei mir
ansteigen. Das Buch ist im Genre Thriller eingeordnet, deswegen hätte
ich in dieser Hinsicht etwas mehr erwartet. Es wäre allerdings möglich,
dass mein Unverständnis für die Protagonistin mein Empfinden da ein
wenig blockiert hat.
Dennoch habe ich das Buch sehr gerne
gelesen, da mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat. Neben
Vertrauen, Freundschaft und diverser Formen von Liebe hat E. E. Cooper
hier ein paar sehr interessante Themen angeschnitten, zu denen ich gerne
mehr erfahren hätte.
Das Ende lässt mich etwas unzufrieden
zurück und ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, dass die Autorin mit
der Handlung nur an der Oberfläche gekratzt hat. In diesem Buch steckt
eine ganze Menge Potential und ich kann nur hoffen, dass es eine
Forsetzung geben wird, die mehr in die Tiefe gehen wird.
Fazit:
Mit "Missing Girl - Verschollen"
hat E. E. Cooper ein gelungenes Debüt hingelegt. Der Jugendroman, der
in einem psychologischen Verwirrspiel mündet, thematisiert Freundschaft,
Liebe und Vertrauen. Der leichte Schreibstil der Autorin ließ während des Lesens keine Längen aufkommen.
gebundenes Buch mit 304 Seiten
Verlag: HarperCollins - ya!
Autorin: E. E. Cooper
Übersetzer/in: Ira Panic
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 10.12.2015
Preis: 16,90 Euro
ISBN: 9783959670159
mehr Infos, Leseprobe und Einkauf über Verlag möglich → HIER
Vielen Dank an HarperCollins für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.
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