Calebs Verhalten ist Samara schon eine ganze Weile aufgefallen, da sie
gemeinsam während der Sommerferien in einer Buchhandlung arbeiten. Fast
alle Frauen scheinen magisch von Caleb angezogen zu werden, liegen zu
seinen Füßen oder werfen sich ihm schamlos an den Hals. Caleb scheint es
zu genießen, doch seine scheinbaren Partnerinnen wechseln ständig und
scheinen ihm nie etwas zu bedeuten. Sam, geprägt durch die ständige
Vorsicht ihrer getrennt lebenden Eltern, hat das Gefühl, dass da
irgendetwas mit ihm nicht stimmt.
Als dann einige seiner
weiblichen Fans einen Herzanfall bekommen, wird Sam noch misstrauischer
und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Insbesondere Calebs
anschließend ablehnendes Verhalten bezüglich der Frauen lässt Sam
aufmerken. Zwecks Nachforschungen lässt sie sich zunächst auf Caleb ein
und verabredet sich mit ihm. Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass
auch sie ihr Herz an ihn verlieren könnte. Es kommt zu weiteren
"Unfällen" und plötzlich tritt auch Calebs Familie auf den Plan. Als Sam
begreift, was genau hinter den Anfällen der Frauen steckt, ist es
eigentlich schon zu spät, denn auch sie kann sich dem Zauber Calebs
nicht mehr entziehen. Haben die beiden eine Zukunft? Und wer oder was
steckt hinter diesen "Angriffen" auf die Frauen?
Jaime Reeds
Roman "Cambion Chronicles - Violett wie die Nacht" ist der Auftakt einer
Jugendfantasyreihe, die flüssig und umgangssprachlich locker
geschrieben ist. Die Geschichte wird aus der Sicht von Samara erzählt,
die den Leser an ihrer kompletten Welt teilhaben lässt. Sie ist ein
liebenswerter Charakter, der sich selbst nicht so ernst nimmt und gerne
mal einen trockenen Spruch auf den Lippen hat. Sie ist stark und mutig
und lässt sich nur selten von einem einmal gefassten Vorhaben abbringen.
Das hat die Handlung angenehm aufgelockert. Währenddessen Caleb dem
Leser erst peu à peu ans Herz wächst, weil er erst durch seine Zuneigung
zu Sam bereit ist, sich langsam zu öffnen und sie - und damit auch den
Leser - näher an sich heranlässt. Spätestens dann ist man auch ihm
verfallen, denn ab hier zeigt er sich von seiner liebenswürdigen und
rücksichtsvollen Seite.
Das Cover ist farblich sehr schön
gestaltet und auch der Buchschnitt und die jeweiligen Kapitelanfänge des
Taschenbuchs sind mit Blütenranken geprägt, die den
Wiedererkennungswert des Romans angenehm steigern.
Besonders gut
gefallen hat mir, dass die Protagonisten hier nicht wie liebestolle
Teenies nur noch aneinanderkleben, sondern, dass die beiden trotz aller
Anziehungskraft in der Lage sind, den Blick für ihre Umwelt zu behalten
und den Verstand zumindest teilweise eingeschaltet lassen. Die Beziehung
entsteht leise und langsam und ist geprägt von Sams Vorsicht und
Unerfahrenheit. Echt neckisch fand ich, dass Sam Caleb liebevoll
"Kuchenmonster" nennt, weil er ständig irgendetwas Süßes in sich
´reinstopft. Dabei musste ich jedesmal dick und fett grinsen und die
ganze aufgebaute Spannung floss dahin. Auch die paranormale Natur Calebs
ist interessant beschrieben und in der aktuellen Literatur noch nicht
so abgegriffen. Während des Lesens steigt die Spannung kontinuierlich an
und mündet in einem überraschenden Ende. Ich bin sehr gespannt, wie die
Geschichte weitergeht.
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