Es sind Sommerferien und Tom ist mächtig stinkig, weil seine Eltern ihn
erneut bei seiner diktatorischen Oma abgesetzt haben. Sein einziger
Lichtblick ist der geniale und innovative Laptop, den seine Eltern ihm
als Trostpflaster geschenkt haben. Auch Alex und Myriam, genannt Möhre,
sind enttäuscht, weil das Geld ihrer alleinerziehenden Mutter nicht für
eine Urlaubsreise reicht. Lediglich die hochintelligente Pit tangieren
die Ferien irgendwie überhaupt nicht, sondern sie geht wie gewohnt auf
wissenschaftliche Entdeckungstour. Der Zufall will es, dass diese vier
unterschiedlichen Kinder aufeinandertreffen und eine geheimnisvolle
Holztür entdecken. Nachdem ihre Abenteuerlust geweckt ist, folgen sie
einer endlosen Treppe bis hin zu einer riesigen Fabrikhalle, wo sie die
Bekanntschaft des merkwürdigen Professor Aurelius machen. Ab hier
beginnt für die vier Kinder ein fantastisches Abenteuer an fernen Orten,
begleitet von einem sprechenden Schiff und beschützt von einem
geheimnisvollen Fremden. Eine große und verantwortungsvolle Aufgabe
liegt vor ihnen. Werden sie ihre Bestimmung erfüllen können?
Der
Schreibstil von Alexander Rothe ist leicht und gut zu lesen. Er verleiht
seinen Protagonisten eine glaubwürdige, jugendlich-aktuelle Sprache,
die weder gekünstelt noch verstellt erscheint. Eben genau so wie die
Kinder von heute auch sprechen und nicht, wie ein Erwachsener denkt,
dass sie reden. Gelegentlich bedient er sich einer leisen Ironie, die
mir persönlich unheimlich zusagt, jedoch vielleicht von der angestrebten
Zielgruppe nicht immer erfasst wird. Das dürfte dem Lesevergnügen der
Kinder aber keinen Abbruch tun, sondern sollte lediglich ein Anreiz auch
für ältere sein, dieses Buch zu lesen.
Die vier Kinder Tom,
Alex, Möhre und Pit könnten unterschiedlicher nicht sein. Tom ist der
absolute Technik-Freak, während Alex sich für die Reinkarnation von
Indiana Jones hält. Er liebt Exkursionen in der Wildnis, nur wenn Wasser
ins Spiel kommt, stößt er an seine Grenzen. Seine Schwester Möhre ist
der Traum aller Jungs in der Schule und das ist ihr durchaus bewußt.
Doch manchmal kann eine solche Beliebtheit auch zur Belastung werden.
Darüber braucht sich Pit keine Sorgen zu machen. Sie ist das optische
Gegenteil von Möhre, dafür aber mit einem Verstand, der seinesgleichen
sucht, beglückt und nur in Begleitung ihrer altmodischen Kamera
anzutreffen. Die vier erkennen schnell, dass der äußere Schein trügen
kann und das ein jeder sein Päckchen mit sich herumträgt. Schnell lassen
sie ihre Verschiedenheit hinter sich und gehen ihre Aufgabe als Team
an.
Schön fand ich auch, die vielen lehrreichen Erklärungen im
Buch, die nie aufdringlich wirkten und so ganz spielerisch neben dem
Lesevergnügen auch noch Wissen vermittelt haben. Aber auch Werte wie
Freundschaft, Vertrauen und Toleranz sind in dem Roman thematisiert und
begleiten neben vielen humorvollen Einlagen den Leser.
Aufgepeppt
wird das Buch durch herrliche Comicillustrationen aus der Feder des
Autors, die seinem Buch etwas Besonderes mit Wiedererkennungswert
verleihen.
Der im Baumhaus erschienene Roman "Die Wunschmaschine
- Im Zeichen der grünen Sonne" ist der Auftakt einer
Jugendabenteuerbuchreihe, den ich ausgesprochen spannend und
unterhaltsam fand. Ihre Suche führt die Kinder im nächsten Band nach
Portugal und ich bin schon sehr neugierig, wie es dort weitergeht.
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