Mittwoch, 12. Dezember 2012

Untot - Lauf, solange du noch kannst

Als Bobby nach mehreren Jahren in den USA nach England zurückkehrt, hat sie es schwer, sich wieder zu integrieren. Um ihre neuen Mitschüler besser kennenzulernen, unternimmt sie gemeinsam mit ihnen eine Skifreizeit, die jedoch in einem persönlichen Fiasko endet. Doch zum Glück hat der Spießrutenlauf als Neue in der Gruppe nun bald ein Ende, denn sie befinden sich auf der Heimfahrt. Bei einem Imbiss legen sie einen kurzen Zwischenstopp ein und nur Bobby und der Klassendraufgänger Smitty bleiben im Bus. Ein Zusammenprall mit einem anderen Auto lockt schließlich den Busfahrer aus dem Wagen und die beiden bleiben allein bis die Glamourzicke Alice diese Einsamkeit völlig aufgelöst unterbricht. Nahezu hysterisch erklärt sie, dass alle anderen tot sind und ihr Betreuer Mr. Taylor zum Zombie mutiert ist. Während Smitty und Bobby die Geschichte zunächst als miesen Scherz abtun, erkennen sie leider bald, dass es sich dabei um die bittere Wahrheit handelt. Ein Kampf ums Überleben beginnt. Sie sind von der Außenwelt völlig abgeriegelt und fortan auf sich allein gestellt. Wird es den Jugendlichen gelingen zu fliehen? Und was zur Hölle hat alle getötet bzw. in Zombies verwandelt?

Mir gefällt Kirsty McKays Erzählstil unheimlich gut. Er ist flüssig und dabei jugendlich locker, so dass es sehr leicht ist, der Geschichte zu folgen. Die Autorin hat ihren Charakteren einen unterschwelligen Sarkasmus verliehen, der mich sofort angesprochen hat. Ständig habe ich zwischen Grusel und Lachanfällen gewechselt und habe mich schon lange nicht mehr so ungezwungen unterhalten gefühlt. Dabei ist die Handlung zudem auch noch unheimlich spannend und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die drei Jugendlichen befinden sich ganz allein mitten im Nirgendwo, bei starkem Schneefall und ohne jeglichen Handyempfang. Die Bedrohung, die von den Zombies ausgeht, ist nahezu greifbar und ich möchte ehrlich gesagt nicht in der Haut der Jugendlichen stecken. Doch keiner von ihnen verfällt in einen wirklichen Schockzustand und es ist unwahrscheinlich erfrischend, wie forsch und humorvoll die Gruppe an die Lösung ihrer Probleme herangeht und dabei auch nie sich selbst aus den Augen verliert.

Der Roman von Kirsty McKay ist in der Ich-Form aus der Sicht von Bobby geschrieben und lässt die Leser dabei an ihren herrlich sarkastischen Gedanken teilhaben. Bobby ist ein Mensch, der sich trotz Problemen nicht so leicht unterkriegen lässt und diese Eigenschaft wird ihr in der Situation, in der sich die Jugendlichen befinden, klar zum Vorteil. Dabei setzt ihr die Zicke Alice trotz der gefährlichen Lage oftmals ganz schön zu und ich habe Bobby sehr bewundert, wie stoisch sie so manche Frozzelei oder Alices Befehlston hingenommen hat. Mir lägen an ihrer Stelle wahrscheinlich längst die Nerven blank und ich glaube nicht, dass ich so ruhig hätte bleiben können.

Der im Chicken House Verlag erschienene Roman "Untot - lauf, solange du noch kannst" ist so bildlich beschrieben, dass mein Kopfkino die ganze Zeit an war. Der Charakter des Smitty hat mir dabei besonders gut gefallen. Er gehört weder zu den angesagten Kids, noch zu den unsichtbaren und hat sich mit seiner leichten Verrücktheit sein eigenes, unantastbares Plätzchen in der Klassengemeinschaft gesichert. Er hat immer einen witzig-lockeren Spruch auf den Lippen, doch während des Zombiefiaskos beweist er sehr viel Mut und Stärke und überrascht auch sonst sehr angenehm.

Die lockeren Sprüche und die komischen Szenen haben mir besonders gut an diesem spannenden Zombieroman gefallen, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Ich persönlich liebe Sarkasmus und konnte von diesem Buch gar nicht genug bekommen. Hoffentlich gibt es bald einen zweiten Teil dazu.

2 Kommentare:

  1. Das zieht defintivi noch bei mir ein :DD
    Soviel gehört und ich liebe doch zooooombiiiies Q.Q
    Schöne Rezi will ich damit sagen!

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