Helen ist am Ende ihrer Kräfte. Jede Nacht
steigt sie hinunter in den Hades, in der Hoffnung, den Rachefeldzug der
Furien beenden zu können. Doch sie befindet sich nicht einmal
ansatzweise in der Nähe der Erfüllung ihres Auftrags. Stattdessen geht
sie jede Nacht durch ihre eigene buchstäbliche Hölle und nimmt dabei
ungeahnte Qualen in Kauf. Und nur sie ist in der Lage, diesen Auftrag zu
erfüllen. Denn sie ist der Deszender. Die einzige Halbgöttin, die
uneingeschränkten Zugang zum Hades hat. Doch ihr Auftrag zehrt sehr an
ihr und schon bald wird deutlich, dass Helen immer mehr an Kraft
verliert. Da hilft es natürlich auch nicht, dass ihre große Liebe zu dem
Halbgott Lucas unerfüllt bleiben muss, da ihre Mutter verkündet hat,
dass er ihr Cousin ist. Beide sind kaum in der Lage, der Anziehung des
anderen zu widerstehen. Helen ist völlig verzweifelt; insbesondere dann,
als Lucas ihr auf einmal nur noch Hass entgegenzubringen scheint. Was
ist nur los mit ihm?
Helen ist schon fast bereit, sich selbst
völlig aufzugeben, als sie unerwartete Hilfe von dem Halbgott Orion
erhält. Gemeinsam mit dem attraktiven Halbgott versucht sie nun ihren
Auftrag zu erfüllen, aber so lange Helen nicht weiß, wie sie sich in der
Unterwelt orientieren kann, sind alle Versuche zum Scheitern
verurteilt. Die beiden kommen sich immer näher und es fällt Helen immer
schwerer, ihre eigenen Gefühle zu deuten. Doch auch mit ihm darf sie
keine Beziehung eingehen, da er der Erbe zweier fremder Häuser ist und
ihre Vereinigung zum Krieg führen würde. Wird es den beiden gelingen,
die Furien zu besänftigen? Gleichzeitig wird Helen von einem
merkwürdigen Wesen verfolgt, doch dessen Absichten und Auftraggeber sind
unklar. Wer und was steckt dahinter?
Der im Dressler Verlag erschienene Roman "Göttlich verloren"
von Josephine Angelini ist der zweite Band der "Göttlich"-Trilogie und
konnte mich, genau wie sein Vorgänger, wieder von Anfang bis Ende
fesseln. Gerade an den "Sandwich"-Bänden einer Trilogie kann man meiner
Meinung nach erkennen, wie gut eine Reihe wirklich ist, da diese oftmals
nicht mehr als bessere Lückenfüller zwischen Anfang und Ende sind. Aber
Josephine Angelini hat hier gezeigt, dass das auf die "Göttlich"-Reihe
keinesfalls zutrifft und mich erneut mit der geheimnisvollen und
göttlichen Welt ihrer Geschichte fasziniert.
Helen hat in diesem
Band sehr viele Prüfungen zu bestehen. Zwar ist sie inzwischen ein
wenig mehr mit ihren Kräften vertraut, doch das nützt ihr für ihre
Ausflüge in den Hades leider gar nichts, da diese dort nicht wirksam
sind. Sie ist ganz auf sich allein gestellt und weiß einfach nicht, wie
sie ihren Auftrag erfüllen soll. Tagsüber ist sie immer erschöpfter und
fühlt sich auch da von allen anderen alleingelassen. Ihr Vater, der
inzwischen vom Bann ihrer Mutter befreit ist, widmet seine meiste Zeit
nun seiner Freundin Kate und die Familie Delos ist ihr aufgrund ihrer
anhaltenden Zuneigung für Lucas auch nicht immer wohlgesonnen. Dazu
kommt, dass ihre beste Freundin Claire sich scheinbar in Jason verguckt
und auch kaum noch Zeit für sie hat, so dass Helen im Moment niemanden
hat, dem sie sich anvertrauen kann und fast droht sie an dieser
Situation zu verzweifeln. Erst mit dem Auftauchen von Orion scheint es
wieder einen Lichtblick für sie zu geben, doch auch diese Freundschaft
ist nicht ohne Tücken.
Auch "Göttlich verloren"
ist wieder eine gelungene Mischung aus griechischer Mythologie und
einem spannenden Jugendroman. Die Handlung und die Charaktere konnten
mich erneut überzeugen und haben mich konsequent gefesselt. Ich habe mit
ihnen mitgelitten und -gefühlt und die ständig steigende Spannung
sorgte dafür, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte und
so lange gelesen habe, bis ich das Ende erreicht habe. Letzteres hat
mich sehr überrascht und ich bin schon sehr neugierig auf den finalen
Band, der in Kürze erscheinen wird.
gebundenes Buch mit 512 Seiten
Alter: ab 14 Jahren
Preis: 19,95 Euro
ISBN: 978-3-7915-2626-3
Einkauf über Verlag und weitere Infos → HIER
eigene Website der Trilogie mit Extras und Leseproben → HIER
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