Nach dem Tod ihres Vaters ist in Julias
Leben nichts mehr wie es mal war. Entsetzt und auf die harte Tour muss
sie erkennen, dass ihr Familienleben auf
einer Lüge aufgebaut ist und ihrer Mutter und ihr nichts mehr geblieben
ist. In einer neuen Stadt in einer Hochhausiedlung beginnen die beiden
ein neues Leben, doch die Spuren des Erlebten haben Narben bei Julia
zurückgelassen. In dem verzweifelten Versuch ihr altes Leben
wiederzubekommen verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen. Sie gibt
vor, in einer besseren Wohngegend zu leben, schnappt sich den
umschwärmten Felix als Freund und wird Teil seiner angesagten Clique.
Als dann jedoch ihr Opa stirbt und sie die nähere Bekanntschaft von Niki
macht, droht alles über ihr zusammenzubrechen. Denn Niki kann mit den
Toten sprechen und hat eine Nachricht für sie....
Meine Meinung:
"Zwischen ewig und jetzt"
ist ein spannender Jugendfantasyroman, der mich schnell gefesselt hat.
Der jugendlich, leichte Schreibstil der Autorin und die gefühlvolle
Erzählweise in der ersten Person aus der Sicht von Julia haben mich in
die Geschichte hineingezogen und sie mich miterleben lassen. Dadurch
hatte ich das Gefühl, durch die Geschichte zu fliegen und die Seiten
zogen viel zu schnell an mir vorbei.
Julia hat ihr ehemaliges
Leben komplett hinter sich zurücklassen müssen und fühlt sich von den
Menschen, die sie liebt, belogen und betrogen. Der Neuanfang in einer
anderen Stadt fällt ihr schwer und so erschafft sie für ihren neuen
Freunde eine Fassade, hinter der sie sich versteckt. Nie wieder möchte
sie zum Außenseiter werden und das ist auch einer der Gründe, weshalb
sie nicht auf ihr Herz hört und Niki zunächst meidet und sehr schnell
mit Felix zusammenkommt. Ich konnte Julias Zerrissenheit zwischen den
beiden Jungs sehr gut nachvollziehen, da auch ich sie beide in mein Herz
geschlossen habe. Zwar waren einige ihrer Handlungen ein wenig zu
spontan für meinen Geschmack, aber das kann ihr sicher aufgrund ihres
jungen Alters und des Gefühlschaos, das in ihr tobt, verziehen werden.
Niki
umgibt eine geheimnisvolle Aura. Nicht nur, weil er der Sohn eines
Bestattungsunternehmers ist, sondern er ist auch in der Lage mit den
Toten zu sprechen. Er scheint sich mit seiner Gabe abgefunden zu haben
und auch mit der Position, die sie ihm unter seinen Klassenkameraden
verschafft. Obwohl er niemand dort zu seinen Freunden zählen kann, wirkt
er zwar gelegentlich leicht resigniert, aber nicht verbittert und er
strahlt zudem eine ordentliche Portion Selbstbewußtsein aus. Ich hätte
mich gefreut, wenn es während der Erzählung auch Passagen aus seiner
Sicht gegeben hätte, die den Fantasy- und Spannungseffekt sicherlich
noch mehr verstärkt hätten.
Währenddessen ist Felix es gewohnt,
das zu bekommen, was er möchte. Als gutaussehender Sohn reicher Eltern
hat er eine gewisse Stellung in seiner Clique und die Mädchen fühlen
sich von ihm angezogen. So auch Julia. Doch trotz gelegentlichem
Aufblitzen einer unvermeidlichen Arroganz ist er doch ein sehr netter
und umgänglicher, junger Mann, dem sehr an Julia gelegen ist.
Das
Cover des Buches finde ich außerordentlich gelungen und hat es mir auch
gleich angetan. Das passepartoutähnliche Motiv wirkt sehr filigran und
nur die Blüten und der Titel werden durch die leichten Pinktöne
akzentuiert. In einer Buchhandlung wäre ich garantiert nicht an diesem
schönen Buch vorbeigegangen.
Fazit:
Der im Fischer FJB Verlag erschienene Roman "Zwischen ewig und jetzt"
ist ein Jugendfantasyroman, der Liebe, Vertrauen, Verlust, Wahrheit und
Freundschaft thematisiert und gleichzeitig auch Aspekte eines
Kriminalromans aufweist. Ich fühlte mich von der spannenden Geschichte
sehr gut unterhalten und habe sie mehr oder weniger in einem Rutsch
durchgelesen. Der jugendliche Schreibstil und die gruselige Stimmung
haben mich bis zum Ende gefesselt. Sehr gerne hätte ich noch mehr über
Julia, Niki und Felix gelesen.
gebundenes Buch mit Seiten
Verlag: Fischer FJB
erschienen: März 2013
Alter: ab 14 Jahren
Preis: 16,99 Euro
ISBN: 978-3-8414-2214-9
mehr Infos, Leseprobe und Einkauf über Verlag möglich → HIER
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen