Im Anschluss an die grandiose Rettungsaktion
von Carya und ihren Eltern kehren alle zurück ins Dorf der
Ausgestoßenen. Doch schnell wird klar, dass sie hier nicht sicher sind
und alle nur in Gefahr bringen. Die Bewohner beschließen daraufhin, ihr
Zuhause zu verlassen und an einer anderen Stelle wiederaufzubauen.
Auch
Carya, Jonan, Pitlit und Caryas Eltern begeben sich auf Wanderschaft,
jedoch auf einen getrennten Weg, der sie zunächst in Sicherheit führen
soll. Unterwegs trennen sie sich von Caryas Eltern, die anderswo
unerkannt neu anfangen wollen, und Carya, Jonan und Pitlit begeben sich
allein weiter auf die gefährliche Reise ins unbekannte Francia. Hier
glaubt Carya mehr über ihre Herkunft zu erfahren, denn die Koordinaten
ihres Raketenflugzeugs führen sie direkt ins Zentrum dieses fremden und
mysteriösen Landes. Meine Meinung:
Ich
bin mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da für
mich der erste Band der Trilogie "Flammen über Arcadion" eines meiner
Highlights 2012 war. Und wie ich es mir vom Autor erhofft hatte, wurde
ich auch nicht enttäuscht.
"Im
Schatten des Mondkaisers" macht genau da weiter, wo sein Vorgängerband
aufgehört hat. Ich war sehr schnell wieder drin und habe die fesselnde
Atmosphäre genossen, die der Autor scheinbar so mühelos erschaffen kann.
Die
Suche nach Caryas Vergangenheit führt die Protagonisten diesmal in
ein aufregendes, neues Land, das mit seinen Intrigen am Hofe des
Mondkaisers einen
unerwartet neuen Handlungsmittelpunkt darstellt. Viele gut beschriebenen
Charaktere kommen neu dazu und überraschen mit einer tiefgründigen
Identität, die ich beim Lesen begeistert versuchte zu enträtseln und
mich letzten Endes doch völlig umgehauen hat, da ich diese so nicht
erwartet habe.
Carya
hat sich in diesem zweiten Teil ungeheuer weiterentwickelt. Schon lange
nicht mehr ist sie das kleine Mädchen aus Arcadion, das auf den Schutz
anderer angewiesen ist, sondern mausert sich immer mehr zu einer starken
Kämpferin. Das ist sicherlich größtenteils ihren Erlebnissen
geschuldet, aber auch ihrer geheimnisvollen "Programmierung", die immer
wieder in Notsituationen greift.
Zum
Glück ist Jonan auch hier wieder ihr Fels in der Brandung. Der
sympathische Ex-Templer hat sein ganzes Denken und Können nur auf das
Wohl seiner Gefährten ausgerichtet. Stets brilliert er mit einer
Selbstlosigkeit, die insbesondere von Carya diesmal auf eine harte Probe
gestellt werden.
Auf
das Wiedersehen mit Pitlit hatte ich mich ganz besonders gefreut. Der
Straßenjunge, der sich den beiden angeschlossen hat und große Abenteuer
erleben will, muss diesmal auch einiges einstecken. Trotz allem verliert
er aber nie seinen Lebensmut, den Glauben an seine Gefährten und sein
loses Mundwerk. Dabei besitzt er bereits in seinen jungen Jahren eine
Lebenserfahrung und eine unerwartete Lebensweisheit, die mir sehr
imponiert hat.
Gut
gefallen hat mir auch der neue Ort der Handlung. Das, was der
Sternenfall vom ehemaligen Paris übriggelassen hat, ist kaum
wiederzuerkennen, zumal die Charaktere so gut wie kein Wissen aus der
Zeit davor vermittelt bekommen haben und damit viele Dinge gar nicht
zuordnen können. Als ehemaliger Besucher dieser wundervollen Stadt hat
es mir jedoch viel Spaß gemacht, den Beschreibungen eine aktuelle
Örtlichkeit zuzuordnen und so begegnet man gemeinsam mit den
Protagonisten - wenn ich richtig vermute - Versailles, dem
Eiffelturm und vielen anderen, bekannten Sehenswürdigkeiten.
Das
Motiv von Versailles findet sich auch auf dem wunderschönen Cover
wieder, das dem Design des ersten Bandes angepasst wurde, nur diesmal in
Blautönen gehalten ist. Zentral darauf befindet sich die Maske des
Mondkaisers, die sich strukturell abhebt und langsam zu zerbrechen
scheint. Diese Symbolik erhält noch eine besondere Bedeutung, die der
Leser aber erst auf den letzten Seiten des Buches erfährt.
Fazit:
"Im
Schatten des Mondkaisers" ist der mittlere Teil einer spannenden
Dystopie, die mich voll und ganz gefesselt hat. Bernd Perplies schafft
es, mich mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil und seiner
Vielseitigkeit wieder einmal so gut zu unterhalten, dass die Seiten des
Buches, ohne eine einzige Länge, viel zu schnell an mir vorüberzogen.
Das Ende des Buches klärt viele offene Fragen und hat dabei trotzdem
noch genug Potential für den schon im Herbst erscheinenden, finalen,
dritten Band "Das geraubte Paradies", mit dessen Handlung mich der Autor
bestimmt wieder überraschen und fesseln wird. Ich freu´ mich d´rauf.
gebundenes Buch mit 544 Seiten
Verlag: Egmont Lyx
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 14. März 2013
Preis: 19,99 Euro
ISBN: 978-3-8025-8638-5
mehr Infos, Leseprobe und Einkauf über Verlag möglich → HIER
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