Die Welt, wie wir sie kannten, hat sich verändert. "Legend - Fallender Himmel" spielt in einer fiktiven Zukunft, in der ein Teil der
Vereinigten Staaten Überschwemmungen zum Opfer gefallen ist, während
sich der Rest in die sogenannten Kolonien und die Republik spalten.
Beide Parteien sind aufs ärgste verfeindet und leben im ständigen Krieg
miteinander.
June und Day sind beide in der Republik aufgewachsen,
jedoch an entgegengesetzten Enden des sozialen Gefüges. Während June
privilegiert lebt, aufgrund eines speziellen Eignungstests, bei dem sie
außergewöhnlich gut abgeschnitten hat, fürs Militär ausgebildet wird und
nach dem Unfalltod der Eltern gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Metias
lebt, gehören Day und seine Familie zu den Sozialschwachen mit wenig
Aussicht auf eine gute Zukunft.
Nachdem Day bei dem vorgenannten
Test, dem sich alle Kinder mit 10 Jahren unterziehen müssen, sehr
schlecht abgeschnitten hat, soll er in ein vermeintliches Arbeitslager
deportiert werden, landet jedoch in einem Versuchslabor, aus dem er
glücklicherweise entkommen kann. Seitdem lebt er auf der Straße und ist
derzeit der meistgesuchte Verbrecher der Republik, da er diese bei jeder
sich bietenden Gelegenheit sabotiert. Lediglich seine Mutter und seine
Brüder halten ihn davon ab, sich allerdings anderswo in Sicherheit zu
bringen.
Plötzlich wird sein kleiner Bruder von einer heimtückische
Seuche befallen, die immer wieder die Runde in den Armenvierteln macht,
so dass Day alles daran setzt, ein Medikament dagegen zu bekommen. Als
er nicht einmal vor einem Krankenhauseinbruch zurückschreckt, wird er
bei seiner Flucht druch Metias gestellt, setzt diesen jedoch mit einem
Messer außer Gefecht und kann schwer verletzt entkommen.
Als June
wenig später den Ort des Geschehens erreicht, ist Metias bereits tot.
Fortan setzt sie alles daran, Day für diese Tat zur Rechenschaft zu
ziehen und taucht getarnt in den Armenvierteln ab. Bei einem
Straßenkampf wird sie verwundet, weil sie ein anderes Mädchen schützen
will. Nur mit Hilfe des Begleiters des Mädchens gelingt ihr die Flucht
vor der Meute, die auf die Fortführung des Kampfes besteht.
Gemeinsam
mit dem Jungen und Tess, dem Mädchen, dass eigentlich hätte kämpfen
sollen, machen sie sich aus dem Staub und versorgen zunächst Junes
Wunde. Misstrauisch beäugen sich der Junge und June, beide mit der
Intention, möglichst nichts von sich preiszugeben. Doch die beiden
fühlen sich merkwürdigerweise zueinander hingezogen. Die Erkenntnis
seiner Identität zieht June in Konflikte, die so vor wenigen Tagen noch
nicht für möglich gehalten hätte. Und nicht nur das: Die Dinge in der
Republik scheinen längst nicht das zu sein, wonach sie aussehen. Wie
wird sich June entscheiden? War ihr bisheriges Leben eine Lüge?
Marie
Lu hat ihren Roman abwechselnd aus der Sicht von June und Day
geschrieben. So erhält man als Leser einen viel größeren Einblick in die
Handlung und in die Gefühlswelten der beiden Protagonisten, die mir
beide gleich sehr sympathisch erschienen. Ihre Gefühle und Gedanken
werden dabei so ausführlich geschildert, dass ich direkt mit den beiden
mitgefiebert habe.
Beide scheinen sehr gut in der Lage zu sein,
auf sich selbst aufzupassen und besitzen einen ausgeprägten
Beschützerinstinkt. Sie mussten jeder bereits persönliche Verluste in
ihrem Leben hinnehmen und sind doch stets daran gewachsen. Als sie sich
kennenlernen, ist die Anziehung zwischen ihnen sehr schnell größer als
ihr Misstrauen zueinander, dass in dieser Welt fast jeder mit sich
herumträgt, ob privilegiert oder nicht. Diese Zuneigung ist der
Nährboden für Junes wachsende Zweifel und ihre darauf basierenden
anschließenden Nachforschungen stellen ihr Leben auf den Kopf.
Nichts
ist wie es scheint und man sollte von Äußerlichkeiten nicht auf den
Charakter schließen, sind die Botschaften des Buches, die mir
vordergründig ins Auge stechen.
Der Schreibstil der Autorin hat
mir unheimlich gut gefallen. Er ist sehr lebendig und emotional und hat
mich sogleich gefesselt. Die Beschreibungen sind sehr detailgetreu und
haben die Szenen wie einen Film vor meinem geistigen Auge erscheinen
lassen.
Das Cover des Buches wirkt besonders edel auf mich mit
seinem einfarbigen, weißen Hintergrund mit den goldenen Lettern und dem -
vermutlichen - Republiksymbol darauf. Ein Buch, an dem man im
Fachgeschäft nicht so einfach vorbeigehen kann.
Fazit:
"Legend - Fallender Himmel" ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie aus der
Feder der Autorin Marie Lu, die damit ihr Debüt präsentiert. Die
Geschichte hat mich von Anfang an berührt und gefesselt, insbesondere
auch durch die hervorragend und ausführlich gezeichneten Charaktere und
den stetig spannenden Wechsel der Erzählperspektive. Ein geniales Buch
aus dem Dystopiegenre, dessen Fortsetzung von mir sehnlichst erwartet
wird.
gebundenes Buch mit 363 Seiten
Verlag: Loewe
Facebookauftritt des Verlags → HIER
erschienen: 10.09.2012
Alter: ab 14 Jahren
Preis: 17,95 Euro
ISBN: 978-3785573945
mehr Infos, Extras und Leseprobe → HIER
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