Als kleines Kind wurde Prinzessin Elisa kurz vor ihrer Namensgebung von
Gott auserwählt. Seitdem ist sie die Trägerin eines Feuersteins, der in
ihrem Nabel ruht und fest mit ihrem Körper verbunden ist. Da Gott nur
alle hundert Jahre jemanden auserwählt, macht das Elisa zu etwas
Besonderem. So studiert sie schon von früh an die alten Schriften und
Sprachen. Doch eigentlich will sie gar nicht besonders sein und würde
diese Aufgabe nur zu gerne an ihre wunderschöne, ältere Schwester Alodia
abgeben. Da sie stets das Gefühl hat, dass ihr ihre Schwester die
Schuld am Tod der Mutter gibt und immer nur alle über sie, aber selten
mit ihr sprechen, hat Elisa ihr Minderwertigkeitsgefühl stets mit vielem
Essen kompensiert. Dies führte zu einer ziemlichen Leibesfülle, durch
die sich Elisa obendrein noch unwürdiger fühlt. Einzig ihre Kinderfrau
Aneaxi und ihre Zofe Ximena sind ihre Vertrauten. Doch auch diese
erwarten von dem klugen und liebenswerten Mädchen, das so tief in seinen
Selbstzweifeln verstrickt ist, große Heldentaten.
An ihrem
sechzehnten Geburtstag wird Elisa Knall auf Fall mit dem gutaussehenden
Alejandro, dem König des großen Nachbarreiches Joya D´Arena vermählt, um
gleich am nächsten Tag mit ihm in sein Königreich zu ziehen. Alejandro
ist sehr freundlich zu Elisa und bedrängt sie nicht, so dass Elisa von
dem hübschen, jungen Mann mehr und mehr fasziniert ist. Erst später
erfährt sie die ganzen Gründe ihrer Hochzeit. Doch bereits auf dem Weg
in Alejandros Heimat bekommt Elisa die erste Gelegenheit, sich zu
beweisen.
Dort angekommen verheimlicht Alejandro zunächst ihre
Ehe und Elisa wird tief in politische Verwicklungen hineingezogen. Erst
ihre Entführung unter kargen Bedingungen bringt jedoch Elisas starken
Charakter an den Tag und fern von ihrem neuen Zuhause muss sie sich fast
täglich behaupten. Sie wächst an ihren Anforderungen und besticht nicht
nur durch ihre Klugheit, sondern auch durch Mut und Tapferkeit.
Gemeinsam mit neuen Verbündeten macht sie sich daran, die Feinde ihres
Mannes zu bekämpfen.
"Der Feuerstein - Eine magische Reise
beginnt" ist im Präsens in der Ich-Form, aus der Sicht von Elisa
geschrieben. Dadurch erschien mir die Handlung sehr lebendig. Des
Weiteren haben die sehr schönen, bildlichen Beschreibungen der
Landschaft und der Charaktere einige Szenen direkt vor meinem geistigen
Auge erscheinen lassen. Während der ganzen Handlung fühlte ich mich
durchweg gefesselt und während der abwechslungsreichen Geschichte zudem
ausgesprochen gut unterhalten. Ich fand es sehr schön, dass die
Protagonistin hier mal ausnahmsweise nicht der Männermagnet ist und
durch ihr Selbstbewußtsein besticht, sondern dass sich Elisa erst
langsam entwickelt hat und an den Gegebenheiten gewachsen ist. Und ohne
es darauf anzulegen, hat sie sich dabei selbst ihren Wünschen und Zielen
ein ganzes Stück näher gebracht.
Auch die anderen Charaktere sind
sehr vielschichtig und lassen sich nicht so einfach in gute oder böse
Schubladen stecken. Sie alle sind etwas Besonderes und einige von ihnen,
habe ich richtiggehend liebgewonnen. So wie wir alle in der Realität
nicht ausschließlich einer Kategorie angehören und manche unserer Taten
von unserem eigentlichen Charakter abweichen, so sind die Charaktere
auch hier nicht eindeutig zuzuordnen. Auch sie machen Fehler und so sind
manche, die zum Anfang noch als gut erschienen, doch auch oft viel zu
schwach, während der ein oder andere Böse sich vielleicht doch noch als
grundlegend guter Mensch erweist. Das Leben ist nicht nur schwarz und
weiß und Wahrheit und Lüge liegen oft im Auge des Betrachters - ganz wie
in dieser Geschichte. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und hat
den Roman in meinen Augen noch spannender gemacht.
Der zentrale
Faden des Romans von Rae Carson ist definitiv der Feuerstein. Er ist es,
der Elisa zu einer Auserwählten macht und, der sie - je nach seiner
Temperatur - vor Gefahren warnt oder warm und wohltuend beruhigt. Er ist
auch der Grund dafür, dass so viele Menschen aus den
unterschiedlichsten Gründen hinter Elisa her sind, so dass diese
Umstände sie zwingen, aus ihrer Unscheinbarkeit herauszutreten und ihr
Leben tatkräftig in die Hand zu nehmen. Und letztendlich sind es auch
die magischen Kräfte des Feuersteins, die Menschen vernichten oder
beschützen können. Die Feuersteine sind schicksalsbestimmend nicht nur
aufgrund ihrer Kräfte, sondern auch aufgrund des Glaubens, den die
Menschen an sie haben, der ihnen noch zusätzliche Macht verleiht.
Schön
fand ich auch, dass das Ende wenigstens zum Teil abgeschlossen wirkte,
wenn auch noch viele Dinge offen sind, die hoffentlich bald in einer
Fortsetzung geklärt werden. "Der Feuerstein" hat mir außergewöhnlich gut
gefallen und ich kann ihn nicht nur Jugendlichen vollauf empfehlen. Rae
Carsons Debütroman ist ein spannendes Jugendfantasybuch, das mich von
Anfang an verzaubert hat und ich hoffe, bald noch mehr von Elisa und
ihren Freunden lesen zu dürfen.
Vielen Dank an den "Heyne
fliegt"-Verlag, der mir dieses wundervolle Buch zur Verfügung gestellt
hat. Alle wichtigen Daten über das Buch, sowie eine Leseprobe findet Ihr
genau hier.
Ich habe gerade eben eine Werbung zu diesem Buch gesehen und überlege, ob ich mir das Buch kaufen soll. Du hast eine interessante, schöne Rezi dazu geschrieben. LG Ingrid
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich möchte Dir gerne einen Award überreichen.
Viel Spass damit
http://beatelovelybooks.blogspot.de/2012/10/awardliebster-award.html
Liebe Grüsse
Beate
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenDas Buch klingt echt interessant und landet doch glatt auf meinem Wunschzettel ;) Besonders die Charaktere scheinen echt außergewöhnlich.
LöschenIch habe auch noch einen Award für dich: http://filosbuecheruniversum.blogspot.de/2012/10/award-liebster-award-letzte-klappe-d.html
lg Filo <3
Ich weiß nicht,ob ich mir das Buch kaufen soll oder nicht
AntwortenLöschenSchöne Rezi hast du geschrieben :))
Ahh das Cover ist soo tolll *-*
LG Lisa
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Schaut doch mal bei mir vorbei
http://www.buecherparadis.blogspot.de