Nach dem dritten
Weltkrieg sind nur wenige Gebiete noch besiedelbar, in die sich die
letzten lebenden Menschen gerettet haben. Im neugegründeten Unionsstaat des Lichts soll es nie wieder so weit kommen und so ist fortan alles streng wissenschaftlich.
Fernab
davon leben Menschen in einem zerstörten Gebiet. An ihrem 15.
Geburtstag bilden die meisten von ihnen Gaben aus und auch Meleike steht
kurz vor der sogenannten Mantai. Ihre Großmutter ist die größte Seherin
von Adeva und der Druck auf ihr ist hoch. Doch aller Hoffnung zum Trotz
geht sie an ihrem großen Tag leer aus, nichtsahnend, dass die Aufgabe,
die ihr stattdessen zugedacht ist, sie in jedwedem Sinne an ihre Grenzen
bringen wird und damit ist sie nicht die einzige, denn auch in Lúm gibt
es jemanden, der so besonders ist wie Meleike.
Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, ebenso wie die schöne Idee, die hinter ihrem Roman steht. Ich fand es sehr außergewöhnlich, dass Eva Siegmund eine Dystopie in nur einem Band geschrieben hat, denn meist nimmt die Erklärung des Weltenbildes soviel Raum ein, dass doch zumindest eine Dilogie daraus entsteht.
Der
Anfang ist sofort spannend und ich konnte gleich Sympathien für die
Protagonistin Meleike aufbauen. Ein wichtiger Tag steht für sie an und
der Druck der damit auf ihr lastet, war direkt spürbar. Ich fühlte und
litt mit Meleike. Das junge Mädchen, dem man zu Beginn noch anmerkte,
dass sie zum Teil immer noch ein Kind ist, macht im Laufe der Handlung
eine Wandlung durch, in der sie sehr viel gefestigter wirkt. In dieser
Zeit ist ihr kleiner Kosmos sehr viel größer geworden und sie händelt
die Verantwortung, die auf ihr lastet ausgeprochen gut.
Die
Beschreibungen der Handlungsorte fand ich sehr detailliert und gut
gelungen. Die Bilder von Adeva und Lúm waren sofort da bei mir und ich
konnte die Umgebung, in der Meleike aufgewachsen ist, fast sehen. Ich
liebe es, wenn Autoren es schaffen, bei mir während des Lesens Bilder
entstehen zu lassen.
Auch der starke Unterschied zwischen den
beiden Orten fand ich schön transportiert. Auf der einen Seite ist da
Adeva, mit seinem Schutt, seinem Dreck, den kargen Lebensumständen, aber
gleichzeitig auch mit der Wärme der Menschen untereinander und ihren
Gaben. Auf der anderen Seite fühlt man die Kälte in Lúm an jeder Ecke.
Alles sauber, nahezu hygienisch und streng wissenschaftlich. Die
Menschen, die dort leben, wirken sehr automatisiert.
Gut
gefallen hat mir auch, wie die Autorin die Handlungsstränge
zusammengeführt hat. Stets hatte ich das Bedürfnis weiterlesen zu
müssen, denn an vielen Ecken warteten unvorhergesehene Wendungen auf
mich, die den Spannungspegel nach oben schnellen ließen.
Trotz
des abgeschlossenen Endes blieben für mich leider einige interessante
Fragen offen. Gerne hätte ich mehr erfahren, doch alles weitere
Geschehen ist der Fantasie des Lesers überlassen.
Fazit:
Mit ihrer gut umgesetzten Idee in "LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel"
konnte mich Eva Siegmund schnell überzeugen. Sympathische Charaktere
und stets präsente Spannung sorgten für ein fesselndes Leseerlebnis, das
ich gerne ausgehnt und fortgesetzt hätte.
gebundenes Buch mit 512 Seiten
Verlag: cbt
erschienen: 29.09.2014
Alter: ab 13 Jahren
Preis: 16,99 Euro
ISBN: 978-3-570-16307-8
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Vielen Dank an den cbt-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.
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