Vincent ist Künstler und lebt - nur zusammen mit seinem Mitbewohner Paul
- relativ von der Außenwelt abgeschottet. Denn immer, wenn seine
Gefühle die Oberhand gewinnen, verwandelt er sich in ein Biest, dass er
nicht mehr kontrollieren kann und nur noch seinen Instinkten gehorcht.
Nachts streift er in seiner verwandelten Gestalt durch Wälder, auf der
Suche nach seiner tierischen Beute. Doch manchmal geht er auch unter
Menschen, stets mit der Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren. Und wäre da nicht Paul, der zu ihm steht, er hätte den Halt längst verloren.
Während er der festen Überzeugung ist, dass sein Leben nicht viel wert
ist, begegnet er eines Tages zufällig Nina und fühlt sich gleich zu ihr
hingezogen. Da er der jungen Frau nicht schaden möchte, versucht er,
sich von ihr fernzuhalten, was ihm jedoch nicht gelingt. Zu stark ist
die gegenseitige Anziehungskraft. Bei einem erneuten Wiedersehen, bei
dem seine Gefühle ihn zu überwältigen drohen, setzt seine Verwandlung
ein. Doch völlig unerwartet ergreift Nina nicht die Flucht, sondern
steht ihm bei und schafft es, seine Verwandlung aufzuhalten.
Was Vincent nicht weiss, ist, dass Nina aus einer Gestaltwandlerfamilie
stammt und er nicht der einzige seiner Art ist. Sie erzählt ihren
zahlreichen Brüdern von Vincent, die ihn daraufhin aufsuchen, um zu
ergründen, inwieweit Vincent sich beherrschen kann und, ob er für die
Todesfälle, die derzeit auftauchen und auf einen
Gestaltwandler-Einzelgänger hinweisen, verantwortlich ist. Sie bringen
ihn letztendlich zu Nathan, ihrem Anführer, der testen will, ob Vincent
ein zukünftiges Mitlglied ihrer Gruppe werden kann oder, ob er eine zu
große Gefahr ist und getötet werden soll. Wird Vincent es schaffen sein
Biest zu kontrollieren? Und wird Nina ihm beistehen?
Gleichzeitig kommt es zu Machtkämpfen mit einer anderne Gruppe und auch
Nathans ehemaliger Lehrer ist in diese Sache verwickelt. Wird es Krieg
geben unter den Gestaltwandlern? Und was hat Vincent mit der ganzen
Sache zu tun?
"Das Biest in ihm" liess sich sehr gut lesen und war von Anfang bis Ende
spannend. Swantje Berndt hat sich beim Schreiben mehrerer verschiedener
Handlungsstränge bedient, die im Finale zusammenlaufen und die Spannung
zusatzlich steigern. Weder bildreiche Action, noch leidenschaftliche
Romantik kommen in diesem Roman zu kurz.
Die Geschichte besticht jedoch nicht nur durch actionreiche oder
leidenschaftliche Szenen, sondern vor allem durch seine tollen
Charaktere. Neben Vincent, der manchmal ein wenig zu hitzköpfig ist und
ein hartes Training, um sein Ziel der Kontrolle seines Biest, zu
erreichen, durchläuft und dabei immer wieder von der heissblütigen Nina
in Versuchung gerät, haben mir besonders sein schwuler Mitbewohner Paul
und dessen Freund Knut gefallen. Herrlich überdreht, aber eine Seele von
Mensch, stehen letztendlich beide voll hinter Vincent und "seinen
Problemen". Freunde, wie sie sich jeder von uns wünscht. Die
Wortgefechte, die sich Vincent und Paul liefern, sind einfach herrlich
und lockern die rasante Geschichte zwischendurch immer mal wieder
wunderbar auf.
Swantje Berndts "Das Biest in ihm" ist ein fesselnder Roman, den ich in
den Bereich der romantischen Urban Fantasy einordnen würde und, den ich
mit Freuden weiterempfehlen kann.
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