Der zweite Weltkrieg hat Anna fast alles
genommen, was ihr lieb und teuer war. Das einzige, was ihr geblieben
ist, ist der Spielzeugladen ihrer Eltern, den sie eher als Last empfindet, und deren bester Freund, der sich liebevoll um das junge Mädchen kümmert und sie mit dem Nötigsten versorgt.
Als Anna wieder einmal auf eine ihrer Hamstertouren geht, um etwas von dem wenigen, das sie noch besitzt,
gegen Lebensmittel einzutauschen, verändert sich auf einmal der Wald,
durch den sie wandert. Nebel kommt auf und Anna verliert die
Orientierung. Immer schwächer werdend fällt sie letztendlich dem
plötzlich auftauchenden Alexander in die Arme und wacht erst in einer
fremden Umgebung wieder auf.
Hier, in der parallelen Welt
Silvanubis, ticken die Uhren anders und die beiden sehen sich mit
allerhand magischen Wesen konfrontiert, die ihnen nicht nur
ausschließlich wohlgesonnen sind. Schnell befinden sie sich in Gefahr
und ihr Schicksal ist eng verknüpft mit der Zukunft von Silvanubis.
Meine Meinung:
"Unter dem Feuer - Silvanubis"
ist der erste Roman der Autorin Kirsten Greco, mit dem sie mich auch
gleich begeistern konnte. Mit Silvanubis hat sie eine fantastische Welt
geschaffen, die nicht nur voller Schönheiten, sondern auch voller
Gefahren ist. Neben wundervollen Wesen wie Pixies, Drachen und Phönixe,
gibt es hier auch bösartige Zwerge und eine mächtige Magierin, die ihren
Protagonisten nach dem Leben trachtet.
Sehr anschaulich und
einfühlsam beschreibt Kirsten Greco dabei das Leben von Anna und
Alexander. Schnell hatte ich die beiden in mein Herz geschlossen und
Anteil an ihrem Schicksal genommen. Jeder von ihnen hat das Grauen des
Krieges erfahren und dabei nahestehende Menschen verloren, weshalb der
Wechsel nach Silvanubis in einem krassen Gegensatz zu ihrem bisherigen
Leben steht. Während sich jedoch Alexander mehr oder weniger bewußt
dafür entschieden hat, ist Anna nur zufällig dahineingerutscht. Gerade
hatte sie angefangen, ihr Leben, das bislang auschließlich fremdbestimmt
war, selbst in die Hand zu nehmen, da wird es ihr auch schon wieder aus
der Hand gerissen. Verständlich, dass es ihr schwerfällt, sich der
neuen Situation anzupassen und sie dadurch zuweilen doch etwas impulsiv reagiert.
Zwar
sollte man meinen, dass ihre bisherigen Lebenserfahrungen in der
schwierigen Zeit des zweiten Weltkriegs sie etwas demütiger und
vorzeitig erwachsener hätten machen müssen, doch gerade weil Anna ein
sehr starker Charakter ist, der immer zurückstecken musste, scheint es
in ihr wie in einem Vulkan zu brodeln, der, ausgelöst durch den
unglaublichen Wechsel in eine parallele Welt, letztendlich zum Ausbruch
kommt. In ihrer Verzweiflung stößt sie dadurch ausgerechnet den Menschen
von sich, der so sehr um ihr Wohl besorgt ist. Erst spät holt die Erkenntnis Anna ein und zwingt sie zum Umdenken.
Fazit:
"Unter dem Feuer - Silvanubis"
ist der gelungene Auftakt zu einer Reihe rund um ein wundervolles,
magisches Land. Die schön beschriebene Welt, die im krassen Gegensatz
zur realen Nachkriegswelt steht, hat aufgrund des tollen Schreibstils
der Autorin schnell für mich Gestalt angenommen. Das offene Ende lässt
mich in gespannter Erwartung auf die Fortsetzung zurück, die bereits
Anfang nächsten Jahres erscheinen wird.
Taschenbuch mit 308 Seiten
Verlag: bookshouse
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erschienen: 31.07.2013
Preis: 13,99 Euro
ISBN: 978-9963-722-73-0
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